Instagram ist als Hort der Oberflächlichkeit verschrien – bringt aber auch Kleinode hervor, wie einen Meme-Account über Braunschweigs Lokalpolitik.

Politische Willensbildung – oder zumindest politische Unterhaltung – findet durchaus auch bei Instagram statt. Das Netzwerk ist ja eigentlich als der Hort der Oberflächlichkeit verschrien, nur Bilder mit hübschen Menschen bei tollen Tätigkeiten.

Aber es bringt das ein oder andere Kleinod hervor. So auch den Account „@politmemesbs“. Der Name ist Programm: Hier werden Memes (kleine Bildchen, durch die eine geistreich-prägnante Aussage transportiert wird) über die Braunschweiger Lokalpolitik gemacht. Aktuelle Themen: Wahlkampf mit falsch gehängten Plakaten, Nazis in der Innenstadt, Streit um den Schlosspark, Kritik am Betreiber der Milleniumhalle.

Um Neutralität bemüht – aber politisch eher links

Politisch ist dieser Account durchaus links zu verorten. Dahinter steckt ein 30-Jähriger (Name der Redaktion bekannt), der genervt war, wie sich einige Parteien und Personen im Wahlkampf verhielten. Also erstellte er den Satire-Account. Mit Humor will er auch unangenehme Themen transportieren – und weil via Instagram die Beteiligten auch direkt angesprochen werden können, entstand der Account.

Zu einer der großen Parteien gehört er nicht, ist nach eigener Aussage bemüht, möglichst neutral zu sein. Das Ganze lebt vom Mitmachen: Auch Ideen der Follower werden aufgegriffen – Parteifärbung egal, solange es nicht braun ist. Bei Rechtsextremen und AfD hört auch seine Neutralität auf, schreibt er.

Und so sind die Rechtsaußen auch nicht eingeladen, wenn sich in Braunschweig die Parteien zum Flunkyballturnier treffen. Flunkyball ist ein Trinkspiel. Das Ganze steigt im August im Prinzenpark, fast alle Parteien sind dabei. Politik mal anders eben.

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