Im Braunschweiger Land hingegen wird „ein Tuck nach oben“ oder häufiger „ein Tucken weiter rechts“ im Sinne von „ein wenig“ oder „etwas“ gebraucht.

Darf ich Sie heute mal einen Tucken vertucken? Zugegeben, die Frage klingt beknackt. Sie spielt weder auf die menschliche Tücke an noch auf diese salzigen Tuc-Kekse, auch nicht auf Robin Hoods Kumpel Bruder Tuck und schon gar nicht auf die Unsitte, bestimmte Frauen als „Tucken“ zu beleidigen. Nein, mir geht es mal wieder um regionale Eigenheiten. In meiner Bergischen Heimat hat „Tucken“ mit Ver- bzw. Entwirrung zu tun. Halsketten sind zuweilen „vertuckt“, auch ein Satz à la „Wenn man Tuck in den Haaren hat, ziept es“ würde dort nicht als an den Haaren herbeigezogen empfunden, sondern als normal.

Im Braunschweiger Land hingegen wird „ein Tuck nach oben“ oder häufiger „ein Tucken weiter rechts“ im Sinne von „ein wenig“ oder „etwas“ gebraucht. Kleinere Insektenstiche etwa würden hierzulande „ein Tucken jucken“. Derlei gilt in dieser Gegend auch nicht als umgangssprachliche Nachlässigkeit; die Virologin Brinkmann zum Beispiel ließ ihre eigene „ein Tucken…“-Formulierung bei der Autorisierung ihres Interview-Textes unkommentiert stehen. Mir selbst hingegen, das sei nach vielen Jahren als Zugezogener nun endlich gestanden, kommt dieser Gebrauch nach wie vor „ein Tucken“ merkwürdig vor. Aber vielleicht bin ich auch nur vertuckt…