Geht die Wendung mit der grünen Neun auf ein Kartenspiel zurück – oder doch auf ein Berliner Tanzlokal im „Grünen Weg“, Hausnummer 9?

Ach, du grüne Neune! Der altmodische Ausruf entfuhr mir, als ich die Meldung aus Nordafrika las. Nun wissen treue Leserinnen und Leser dieser Kolumne, dass hier geradezu quälend oft erläutert wird, wie unklar die Herkunft der meisten Redensarten ist. Geht die „Hoppla“-Wendung mit der grünen Neun auf ein Kartenspiel zurück – oder doch auf ein Berliner Tanzlokal, Hausnummer 9, das einst über eine Straße namens „Grüner Weg“ zu erreichen war?

Man weiß es nicht. Fest steht: Die Wendung stammt nicht aus Marokko. Von dort, genauer: aus der Hauptstadt Rabat, kam nun aber die Nachricht, dass eine junge Frau Neunlinge zur Welt gebracht hat. Ach, du grüne… wie gesagt.

Das Ereignis war überraschend. Die Ärzte hatten mit vergleichsweise schlappen sieben Kindern gerechnet. Ist es nun allzu albern, dass mich die Meldung aus Rabat an die Frage denken ließ, wie viel Rabatt die tapfere Frau bald beim neunfachen Kauf von Höschen und Schnullern zu erhoffen hat? Ja, oder? Doch wo wir schon mal dabei sind: Das Wort „Rabatt“ geht aufs italienische Verb „rabattere“ (abziehen, abschlagen) zurück und hat somit eine ganz ähnliche Wurzel wie die „Rabatte“, also das Wort für ein zumeist länglich abgetrenntes Beet mit Zierpflanzen.

Doch nun endlich zur Hauptsache: Alle neune sind wohlauf, fünf Mädchen, vier Jungen. Die Mutter auch. Aber sehr geschwächt soll sie sein. Um der Frau einen angemessenen Blumenstrauß zukommen zu lassen, müsste man eigentlich ganze Rabatten leerkaufen. Ohne Rücksicht auf Rabatte. Und welche Pflanze sollte es sein? Ich würde sagen: Zahnwurz – und zwar nicht nur deswegen, weil man aus der Pflanze eine Salbe macht, die strapazierten Hautpartien gut tun soll. Sondern, weil sie neun Blätter hat.