Sie meinte gar nicht Gesprächschirurgie. Sondern Gesäßchirurgie. Nein, sorry, jetzt habe ich mich vertippt. Sie meinte Gefäßchirurgie.

Das ist doch mal ein Lichtblick: Meine Tochter schrieb mir, dass ihr Freund ein Praktikum in der Gesprächschirurgie macht. Toll, oder? Sogleich stellte ich mir also vor, wie ein Gesprächschirurg (ich kenne jetzt ja also quasi einen) endlich Füllwörter à la „also“ und „quasi“ aus meinen Sätzen herausschneidet, am besten noch bevor sie beim Gesprächspartner ankommen. Auch das stinkende Eigenlob, zu dem ich neige, ist selbst in den generell so tollen Sentenzen wie den meinigen ein Fall fürs akkurat geführte Skalpell des Gesprächschirurgen. Und was, Ihr elenden Schwachköpfe, ist mit den sinnlos-unvermittelten Beleidigungen, die mir gelegentlich in die Gesprächsbeiträge rutschen? Ab jetzt halb so wild: Der Freund meiner Tochter wird derlei, wenn er erst Fuß gefasst hat in der Gesprächschirurgie, bald schmerzfrei amputieren…

Oder auch nicht. Bald nach der ersten Nachricht schrieb meine Tochter den Text nochmal – mit Sternchen und Korrekturhinweis. Sie hatte zu eilig geschrieben bzw. die Auto-Vervollständigungsprobleme unterschätzt. Sie meinte gar nicht Gesprächschirurgie. Sondern Gesäßchirurgie. Nein, sorry, jetzt habe ich mich vertippt. Sie meinte Gefäßchirurgie. Blutbahnen und so. Bypass statt Fauxpas. Aorta statt Allotrioa. Das ist schade. Aber viel Glück wünsche ich ihm trotzdem.