„Oma Erna ist erst mal durch, und mit ihren 93 Jahren hat sie das gut weggesteckt.“

Erinnern Sie sich noch an meine Oma? Oma Erna? Vor dreieinhalb Wochen habe ich sie zu ihrer Corona-Impfung begleitet und in dieser Zeitung davon berichtet. Nun möchte ich ihre Geschichte zu Ende erzählen, denn vergangene Woche hat Oma Erna ihre zweite Impfung erhalten und sollte in ein paar Tagen vollständig gegen das Virus immunisiert sein. Ich sage Ihnen: Meine Familie und ich sind glücklich! Oma Erna ist erst mal durch, und mit ihren 93 Jahren hat sie das gut weggesteckt. Die Stelle am Arm, an der sie geimpft wurde, hat jeweils geschmerzt, aber ansonsten hatte Oma Erna keinerlei Beschwerden (am Folgetag räumte sie bei uns sogar schon die Kinderzimmer auf). So nervig die Terminvergabe bei der Impfhotline auch war, die Organisation im Impfzentrum war einwandfrei.

In ihrem Wohnort im Südharz ist Oma Erna jetzt ein kleines bisschen berühmt. Gestern, als die Friseursalons wieder öffneten, hat sie gleich den ersten Termin morgens um 8 Uhr ergattert. Seit 50 Jahren lässt sich Oma Erna dort die Haare machen. Gestern hat sie eine wunderschöne Dauerwelle verpasst bekommen. Denn bei aller Liebe zu ihrer Enkeltochter und ihrer Impfgeschichte in dieser Zeitung – eins möchte Oma Erna klarstellen: Also, ihre Frisur sieht normalerweise viel besser aus als auf den Fotos! Hätte meine Oma ein Smartphone, würde sie mir umgehend ein Foto von sich und ihren Locken rüberschicken, und ich würde es an dieser Stelle selbstverständlich gern veröffentlichen.