„Für solche Geschichten liebe ich das Internet.“

In den globalen Billboard-200-Charts ist ein Song wieder eingestiegen, der da eigentlich nichts zu suchen hat: „Dreams“ von Fleetwood Mac. Die Band, gegründet 1967, veröffentlichte „Dreams“ im Jahr 1977. Man kennt den Song eigentlich nur, wenn man damals schon auf der Welt war oder wenn man ein ausgemachter Fan der 70er ist. Wie aber kommt dieser Song 33 Jahre nach seiner Veröffentlichung auf einmal wieder in die Charts?

Grund dafür ist ein TikTok-Video. Die Plattform bietet eine Funktion, bei der Songs eingespielt werden, während sich die Filmer selbst aufnehmen und die Lippen dazu bewegen – so als würden sie selbst singen. So weit, so banal. Tik-Tok-Star Nathan Apodaca machte ein solches Video mit – man ahnt es – „Dreams“. Er fährt in warmem Sonnenlicht auf einem Skateboard, mit der rechten Hand filmt er sich, in der linken hält er eine Plastikflasche Saft, aus der er während der Fahrt einen Schluck nimmt. Und als die Stimme einsetzt, bewegt er die Lippen dazu.

Die ganze Szenerie wirkt dermaßen entspannt und schön, so wie wenn man nach durchgemachter Nacht leicht verballert aus dem Club kommt und in der Morgensonne den Heimweg antritt. Herrlich. Das Video wurde über TokTok hinaus ein Erfolg. Mir begegnete es bei Instagram. Ich nutzte die App „Shazam“, um herauszufinden, wie der Song heißt. Und googelte danach. Unter dem Youtube-Video, das ich fand, der erste Kommentar: „Danke an den Skateboard-Typen, ich habe einen neuen Lieblingssong“. Allein der Kommentar hat über 40.000 Likes. Und tatsächlich haben sich so viele Menschen wegen dieses Videos das Lied angehört, dass es wieder in den Charts gelandet ist. Für solche Geschichten liebe ich das Internet.