„Ich musste daran denken, wie ich neulich, beim ersten Tennismatch nach jahrelanger Pause meine einst geachtete Vorhand zu dreschen versuchte.“

Aller Anfang ist schwer. Und aller Altarm? Ach, da wir schon bei komischen Fragen sind: Glauben Sie mir, dass eine „Altarme“ so eine kleine verzierte Kordel ist, mit der man in byzantinischen Kirchen das Deckchen von einem Altar herunterziehen kann, ohne es berühren zu müssen? Nein, das glauben Sie nicht – und es ist auch Mumpitz. Korrekt ist hingegen, dass ich im Gifhorner Lokalteil diese Überschrift gelesen habe: „Alleraltarme sollen renaturiert werden.“

Schon klar. Sie, die Sie sich mit Flüssen gut auskennen, haben sicher sofort an unser aller stolzen Strom gedacht: Ja, immerhin 260 Kilometer gluckert die Aller vor sich hin, bis sie bei Verden in die Weser mündet. Allerhand, möchte man sagen. Und die Wiederbelebung abgestorbener Nebenlinien ist sicher verdienstvoll. Mir aber allerte und ballerte das Wort „Altarme“ so merkwürdig durch die Rübe. Ich musste daran denken, wie ich neulich, beim ersten Tennismatch nach jahrelanger Pause, mit kraftarmen Altarmen meine einst geachtete Vorhand zu dreschen versuchte. Mir fiel auch ein, dass Neureiche manchmal unsympathisch wirken, dass Altarme aber erst recht nicht zu beneiden sind.

Zuletzt nahm ich mir vor, Allerheiligen mal an einen Alleraltarm zu fahren und meinen Bizeps bei einem Allerarmdrücken mit mir selbst wieder in Schwung zu bringen. Wenn der dann auch noch schön warm ist, der Altarm, dann ist endlich mal Schluss mit dem ganzen Alarm. Dann gleite ich in den Alleraltarm und plätschere ganz beallerseelt vor mich hin.
Renaturierung mit Charme! Es schweigen Kummer und Harm.