In der Umgangssprache ist es ein kleiner, dicklicher Mann, den Spötter Rollmops nennen.

Kulinarisch wie umgangssprachlich hat der Rollmops Karriere gemacht. Erfunden wurde der sauer eingelegte, um Gurken und Zwiebelstückchen gerollte und mit zwei Holzspießchen zusammengesteckte Heringslappen vermutlich in einer Berliner Kneipe vor der Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals hieß der Gabelhappen anders. Die Damen und Herren im Biedermeier meinten dann aber in diesem gerollten Gabelhappen Ähnlichkeiten mit einem Mops zu entdecken. Einen Rollmops. Das war epochemachend. In Spanien, Frankreich, Russland, den Niederlanden, in Norwegen und den Ländern des britischen Commonwealth sowie Amerika wurde der gerollte Sauerlappen (so heißt er, bevor er gerollmopst wird) Rollmops genannt.

So viel zum kulinarischen Aspekt. In der Umgangssprache ist es ein kleiner, dicklicher Mann, den Spötter Rollmops nennen. Das gehört sich natürlich nicht. Zur Wende ins 20. Jahrhundert kam das Spottwort auf. Dann erwischte es die Jazz-Trommler in den 1920er-Jahren, die wegen ihrer beiden hölzernen Trommelstöcke zum Rollmops umgetauft wurden. Und weil wir gerade über Musiker sprechen: Elvis, Peter Kraus und die anderen tanzenden Rock’n’Roller galten ihrem Publikum als Rollmops – des Hüftschwungs wegen. Da kann man sich eigentlich nur rollmopsen – also in eine Decke einwickeln und schlafen – und von Labskaus träumen, das ohne Rollmops ein Nichts wäre.