„Die wachsen momentan an jeder Ecke im Grünen und sind nach der Sonneneinstrahlung der vergangenen Tage richtig schön süß und saftig.“

Wenn mein Vater früher unterwegs war, hieß es nur: Er geht in die Pilze. Niemand wusste genau, wo er herumschlich, aber er kam stets mit einem Korb voller Maronen, Hallimaschen oder Pfifferlingen zurück. Allein in die Pilze zu gehen, würde ich mir nicht zutrauen – auch wenn ich meinen Vater früher ab und zu begleitet habe. Aber ich habe Gefallen daran gefunden, mit einem leeren Korb loszuziehen und mit einem vollen wieder heimzukehren. Was sich im Korb befindet? Brombeeren! Die wachsen momentan an jeder Ecke im Grünen und sind nach der Sonneneinstrahlung der vergangenen Tage richtig schön süß und saftig. Nun war es nicht so, dass ich einfach auf die Idee kam, in die Brombeeren zu gehen. Die Trips entstanden aus der Not heraus. Denn weder im Hofladen um die Ecke noch im Supermarkt gab es Äpfel aus Deutschland. Überall waren sie ausverkauft. Stattdessen lagen Äpfel in den Regalen, die eine lange Reise hinter sich hatten und in Neuseeland oder Chile wuchsen. Mehr als 12000 Kilometer entfernt. Also schleifte ich meine Kinder hinter mir her und suchte alle Brombeer-Stellen ab, die ich kannte. Ich sage Ihnen: Die erste Stunde hatten meine Kinder großen Spaß. Die letzte Stunde trug ich sie abwechselnd auf den Schultern und war heilfroh, als ich mit Korb und Kindern wieder zu Hause war.