„Die perfekte Butterflocke bekommst du mit einem Butterflöckchenkugelschaber.“

„Hab’ noch mal ’ne Frage zu dem Rezept: Was sind Butterflöckchen?“ Ich wollte schon eine knappe Whatsapp zurückschnippen: „Selbsterklärend!“ Kam mir aber zu kaltherzig vor, also erwog ich, schmalziger zu antworten: „Flöckchen von Butter eben. Keine Batzen, sondern zarte Portiönchen.“

Und dann tat ich, was Menschen tun, die das Vertrauen in jahrzehntelang gerührschüsselte Küchenerfahrung in einem unkontrollierten Moment von Ausflockung in der Großhirnrinde verloren haben: Ich googelte. Ich begriff, dass die Flöckchen, die ich meiner Butter bisher mit einem Teelöffel abgetrotzt hatte, allenfalls als Beleg für meinen Dilettantismus taugen. Die perfekte Butterflocke bekommst du mit einem Butterflöckchenkugelschaber. Wenn gerade keiner zur Hand ist, kann man diesen peinlichen Aussetzer in der Bevorratung mit Küchenutensilien kaschieren, indem man die gekühlte Butter über einer Reibe zu Flöckchen hobelt. Sollte die gerade zur Kur sein, grab dich im Garten ein und schweige still.

Man kann zudem noch einer Chatgrupe zum Thema Butterflöckchen beitreten. Vom Prinzip her einer Selbsthilfegruppe nicht unähnlich. Sie fragen sich, ob das nicht dekadente Weltflucht wäre, ein infantiles Wegducken vor den komplizierten Baustellen dieser Tage? Ich finde: Ist das nicht selbsterklärend?