„Vielleicht gibt es ihn also doch: diesen einen Oberbescheidwisser.“

Wissen Sie über den „Datenkaiser“ Bescheid? Bei uns war neulich im Familienkreis von ihm die Rede. Ja, die Tochter warf die Frage auf, was eigentlich mit dem „Datenkaiser“ los sei. Oho, dachte ich, den möchte man ja wirklich gern mal kennen lernen! Vielleicht gibt es ihn also doch: diesen einen Oberbescheidwisser, der all die Datenströme und Datenfluten zu kanalisieren weiß; diesen einen superhirngesegneten Erhabenen, der im unüberblickbaren Datengedöns einer ja zuvörderst aus Daten bestehenden Welt die Dinge zu gewichten versteht; diesen einen digital Gesalbten, der im Kuddelmuddel-Wirrwarr-Chaos des datengetränkten, nein: datendurchtränkten, des datensatten, nein: -übersatten Informations- und Desinformationszeitalters dann eben doch die Rettung ist. Und zwar warum? Weil er alles speichert, alles weiß und alles klug entscheidet; dieser mildtätig Entrückte, der eines hoffentlich nicht ganz so fernen Tages den Datenkaiserschnitt anzusetzen weiß, der endlich das Wesentliche vom Unwesentlichen trennt.

Oh, dieser Datenkaiser, also ich stelle mir vor, dass er… ach nein! Stopp! Peinliche Pause. Hier wurde ich leider gebremst. Schmerzhaft gebremst. Die Tochter hatte sich verhört. Auf der mies aufgenommenen Mitschüler-Audio zur spätrömischen Geschichte, die sie am Ohr hatte, war gar nicht vom „Datenkaiser“ die Rede gewesen, sondern vom „Soldatenkaiser“.

„Soldatenkaiser“ oh je… 3. Jahrhundert. Römische Macker, die auf den Senat pfiffen und ganz auf die Armee setzten. Tja. Einer hieß zum Beispiel Marcus Clodius Pupienus Maximus. Und seine Daten? Ach, lassen wir das mit den Daten…