Am Ende wird es auf wohl eine Videokonferenz hinauslaufen – bei der jeder irgendwie alle Kartenhaufen auf den Schirm kriegen muss.

Ich spiele Magic, The Gathering. Das ist ein wundervoll analoges und etwas nerdiges Fantasy-Spiel mit Sammelkarten, bei denen man quasi Monster beschwört, Zauber zaubert, Gegner verhext. Das Ganze gibt es natürlich auch digital, aber hier bin ich medienkonservativ: Mit bedruckten Pappkarten ist es einfach besser.

Einmal in der Woche treffe ich mich mit vier anderen Spielern. Wir essen gemeinsam, halten Klönschnack und spielen dieses Kartenspiel. Das geht meist mehrere Stunden am Abend – und am Ende fahre ich entspannt nach Hause. Jetzt, da es geboten ist, Abstand zu halten und das auch für regelmäßige Sozialkontakte gilt, gibt es ein Problem, denn von einem persönlichen Treffen zum Spielen ist natürlich abzusehen.

Wie aber bekommt man fünf Menschen und einen Tisch, auf dem nach und nach dutzende Karten liegen, trotz Kontaktverbot zusammen? Am Ende wird es auf wohl eine Videokonferenz hinauslaufen – bei der jeder irgendwie seinen eigenen Kartenhaufen und die der anderen auf den Schirm kriegen muss. Das wird spannend – aber so birgt diese Krise dann auch eine neue Erfahrung für uns Kartenzocker in sich.