„Manchmal genügt schon eine Geste – Händchenhalten zum Beispiel.“

Aus gegebenem Anlass will ich Sie heute mal nicht so hart rannehmen, meine Herren. Ist schließlich Valentinstag – Fälligkeitsdatum der Liebe, hohe Zeit der Floristen, Süßwaren- und Vermählungsanbahnungszubehörindustrie. Ominösen Hochrechnungen zufolge sollen an einem Tag, so wunderschön wie heute, weltweit Schokolade im Wert von über einer Milliarde US-Dollar verkauft, 220.000 Heiratsanträge gemacht und allein in den USA rund
190 Millionen Rosen verschenkt werden. Nun lassen Sie sich durch derlei überflüssigen Faktenschwall mal bloß nicht unter Druck setzen! In bestimmten asiatischen Ländern wie Japan, Südkorea oder Taiwan werden am Valentinstag als Ausdruck der Zuneigung übrigens ausschließlich Jungen und Männer beschenkt – meist mit Schokolade. Wer weiß, vielleicht ist heute ja auch was für Sie, altes Schleckermaul, drin? Eigentlich auch völlig wumpe, ob der Liebesgabe nun Kalorien, Dornen, Haken oder Ösen anhaften. Halten Sie es in jedem Fall mit Johann Wolfgang von Sie wissen schon: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“ Manchmal genügt schon eine Geste – Händchenhalten zum Beispiel. Dazu fällt mir glatt wieder eine kleine Tiergeschichte ein: Wussten Sie, dass Seeotter im Wasser treibend auf dem Rücken schlafen und sich, um nicht voneinander wegzutreiben, an den Händen halten?