„Bei der „Männer-Service-Hypothese“ könnte es sich um nichts Geringeres handeln, als das unnötig lang gehütete Geheimnis gelungener Paarbeziehungen.“

Habe da neulich einen ganz wunderbaren Terminus aufgeschnappt, den ich Ihnen, meine Herren, an dieser Stelle sehr gerne vorstellen möchte. Bei in Rede stehender (halten Sie sich fest!) „Männer-Service-Hypothese“ könnte es sich fürwahr um nichts Geringeres handeln, als das unnötig lang gehütete Geheimnis der gelungenen Paarbeziehung. Werfen wir zunächst einen Blick in die Welt der übrigen Säugetiere, in der Paarbindungen im Allgemeinen eher selten sind. Zu den wenigen Ausnahmen gehören die Roten Springaffen Südamerikas. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Primatenforschung fanden bei akribischen Beobachtungen der putzigen, kleinen Baumbewohner heraus, wie beneidenswert harmonisch Paarbeziehungen funktionieren könn(t)en. Tatsächlich belegen ihre Forschungsergebnisse die „Männer-Service-Hypothese“: Denn anstatt sich als Paschas, Poser oder Couch-Potatoe (der Baumwipfel) zu gerieren (bei unzähligen anderen Männchen gerade in der Kategorie der höheren Säuger immer noch verbreitet), erbringt Herr Springaffe tagaus, tagein nützliche Dienstleistungen wie die Aufzucht der Jungtiere. Die Kleinen werden nahezu ausschließlich von Papa getragen und Mama nur zum Säugen übergeben. Außerdem spielen die Väter herzig mit ihren Kindern und teilen später sogar das Futter mit ihnen. Ein echter Glücksgriff für die ganze Familie – und Madame! Kein Wunder also, dass sie sich derweil intensiv der Beziehungspflege widmet, aktiv die Nähe ihres Partners sucht und bei ihm liebevolle Fellpflege betreibt.