So habe ich früher das bewusste Hühnerstall-Motorrad-Lied selbst unbeschwert gesungen.

Zum „Umweltsau“-Lied wurde schon alles gesagt. Aber noch nicht von mir! Nun, ich versuche mein Glück in einem einzigen Satz. Wohlan: Wenn diejenigen, die wirklich glauben, man könne in klimapolitischer Selbstgerechtigkeit die ach so superbescheidwissenden Jüngeren gegen die ach so superverstockten Älteren ausspielen, gemeinsam mit denjenigen, die wirklich glauben, die deftige Verballhornung eines ohnehin deftigen Spottliedes wäre ein furchtbarer Anschlag auf den sozialen Frieden in Deutschland, mal eine Weile im Hühnerstall Motorrad führen, wäre einiges gewonnen.

Ein toller Satz, nicht wahr? Aber ich gebe zu, dass mir bei der Sache der nötige Biss fehlt. So habe ich früher das bewusste Hühnerstall-Motorrad-Lied selbst unbeschwert gesungen – ohne darüber nachzudenken, welch eine Hühnertraumatisierung durch Motorenlärm hierin verharmlost wird. Mag das damit zusammenhängen, dass ich als Kind hören musste, welches andere omafeindliche Verballhornungslied mein Onkel sang, wenn er gute Laune hatte? „Freut euch des Lebens/ Weil noch das Lämpchen glüht“, heißt das Original. Und mein Onkel sang: „Freut euch des Lebens/ Großmutter wird mit der Sense rasiert/ Alles vergebens/ Sie war nicht eingeschmiert.“

Ach, es ist alles so schlimm.