„Der Studienbeginn wird zum Event stilisiert, eine Art letzter Kindergeburtstag.“

Natürlich hab’ ich keinen blassen Schimmer mehr! Menschenskinder, das ist mehr als
30 Jahre her, dass ich mit dem Studium begonnen habe. Ich könnte Stein und Bein auf rein gar nichts schwören, nur so viel: So wie heute war es nicht. Irgendwann kauerte man in einem knallvollen Hörsaal mangels Sitzplätzen in der Fensterbank, rang aufsteigende klaustrophobische Katastrophenszenarien nieder. Und hatte seine 1. Vorlesung. Einfach so. Heute wird das Studium mit einer O(rientierungs)-Woche eingeleitet, gefolgt von einer E(infühungs)-Woche. Ich gönne ihnen den organisierten Gaudi ja von Herzen, aber wie sagte eine Freundin so schön: Die Kneipen haben wir früher selbst gefunden. Überhaupt: So ein Gewese zu machen, das finde ich schon bemerkenswert. Der Studienbeginn wird zum Event stilisiert, eine Art letzter Kindergeburtstag, wenngleich man sich, nüchtern betrachtet (was in solchen O-Wochen schlechterdings unmöglich ist), schon fragen kann, inwiefern es den Start in eine akademische Laufbahn befördern soll, wenn bis dato Fremde in Ringelpietz-mit-Anfassen-Spielen aufeinander losgelassen werden. Von wegen Alma Mater. Was heißt das nochmal? Ballermann jedenfalls nicht. Na gut, jetzt aber nix wie ran an die dicken Bretter, Freunde!