Jetzt gilt es, die Maustaste härter zu drücken oder wahlweise die Tastatur zu malträtieren.

Der Rechner hängt, die Maus spinnt, ein Update drängelt sich vor, obwohl man es grad eilig hat – solcherlei Technik-Spinnereien verursachen rohe, körperliche Wut. Es beginnt mit schneller Atmung, einem heißen Brennen im Brustkorb. Das Gesicht läuft rot an, die Faust ballt sich.

Jetzt gilt es, die Maustaste härter zu drücken oder wahlweise die Tastatur zu malträtieren bis kurz vorm Knochenbruch im Finger. Bringt nichts, aber man sollte seine Wut möglichst dort abladen, wo sie herkommt. Dazu laut und wüst fluchen. Hilft das nicht, sind auch ein paar gutplatzierte Schläge gegen die Wand oder auf den Schreibtisch legitim. Also für mich zumindest. Wer sich bei nicht funktionierender Technik aufregt, der hat mein vollstes Verständnis.

Sollte es irgendwann so sein, dass man mich reanimieren muss, dann zeige man mir einfach diesen blauen Kreis, der sich dreht, wenn irgendwas lädt oder sich aktualisiert. Das bringt mich nach wenigen Sekunden schneller nach vorn als ein Defibrillator. Wenn man die Maus bewegt und der Mauszeiger auf dem Bildschirm sich noch ein paar Sekunden Zeit lässt, bevor er sich ebenfalls in Bewegung setzt oder wenn man tippt und dann zusehen kann, wie die Buchstaben auf dem Bildschirm erscheinen, dann kann das wunderbar sein. Entschleunigend. Man kann seiner Arbeit zusehen, wie sie entsteht.

Oder man wird wach: binnen Sekunden stocksauer. Dann fliegt halt das Smartphone in die Ecke, zerkracht die Maus an der Wand. Allerdings: Binnen Sekunden bin ich dann auch wieder unten – und zumeist entspannter als vorher. Vielleicht ist die Technik-Cholerik ja insgesamt Stressabbau. Es könnte schlimmer sein.