Manche mögen diese neue Art des Reitens als „kindisch“ bezeichnen.

Wenn man an Finnland und Sport denkt, kommt einem vielleicht als erstes Eishockey in den Sinn. Immerhin ist die Mannschaft der Suomi amtierender Weltmeister. Aber die Finnen sind nicht nur auf dem gefrorenen Belag zu Hause. In Finnland ist auch der Pferdesport revolutioniert worden: „Hobby Horsing“, zu deutsch „Steckenpferd“, nennt sich der relativ neue Trend aus dem hohen Norden. Und dabei kommen die überwiegend jungen weiblichen Sportler ganz ohne Pferde aus. Nur mit einem Steckenpferd zwischen den Beinen wird Dressur geritten, über Hindernisse gesprungen und Polo gespielt. Der Sport verbindet Gymnastik und Geschicklichkeit.

Das Reittier dafür wird zumeist selbst gebastelt: Dabei wird ein Plüschtierpferdekopf mit Zaumzeug auf einen Besenstiel montiert. Bei Auktionen wird solch ein selbstgebasteltes Pferd für bis zu 200 Euro gehandelt.

Etwa 10.000 Anhänger hat „Hobby Horsing“ alleine in Finnland. In Deutschland verbreitet sich der Trend ebenso. Auch Weltmeisterschaften gibt es für die besten Reiter. Manche mögen diese neue Art des Reitens als „kindisch“ bezeichnen. Doch die Vertreter der Sportart zeigen damit, dass auch Kinder ohne ein eigenes Pferd Spaß am Reiten haben können. Und dieser Trend ist auch sicher im Sinne des Tierwohls. Denn hier muss nicht darüber diskutiert werden, ob die Rollkur angewandt wurde.