Die kleinen Pokémon sind nicht etwa weggedämmert, sie wollen immer noch von Menschen mit Smartphones gejagt und gefangen werden.

Mein Mann ist quasi Ihr Vorkoster – in Sachen Kolumnenthemen. Als ich ihm meine Themenidee für diese Woche servierte, nämlich „Pokémon Sleep“, fiel der Groschen bei ihm nicht sofort. Stattdessen kam die Frage: „Willst du damit sagen, dass der Trend eingeschlafen ist?“ Mit „der Trend“ meinte er „Pokémon Go“, das Smartphone-Spiel, das vor ein paar Jahren scharenweise Monster jagende Gamer ins Freie lockte ­-- und zu manch kuriosem Stau und Unfall an ungewöhnlichen Orten führte.

Jedenfalls: Das Gegenteil ist der Fall. Die kleinen Pokémon sind nicht etwa weggedämmert, sie wollen immer noch von Menschen mit Smartphones gejagt und gefangen werden – bald vielleicht sogar dann, wenn die Menschen eigentlich schlafen.

Die Erfinder von „Pokémon Go“ wollen mit „Pokémon Sleep“ eine neue Spielvariante an den Start bringen. Viel ist darüber noch nicht bekannt, aber die Gerüchteküche brodelt natürlich. Sensoren könnten das menschliche Schlafverhalten überwachen. Für besonders erholsamen und ruhigen Schlaf gibt’s dann womöglich Belohnungspunkte, die bei der Monsterjagd helfen oder beim Ausbrüten von Poké-Eiern. Wer für die Nachtruhe also monstermäßige Motivation braucht, bitte schön. Nur der Name des Spiels sollte vielleicht nochmal überdacht werden. Sonst gute Nacht.