Warum sollte eine emanzipierte Frau denn bitteschön nicht schnarchen?

Na und?! Dann ratzen wir halt nicht ganz so ladylike! Ist noch lange kein Grund, gleich Triumph-Fanfaren zu schmettern, meine Herren, nur weil ein paar israelische Schlafmediziner ein in mühsamer Kleinarbeit errichtetes Vorurteilsmonument zu Fall bringen. Die Wahrheit? Frauen schnarchen mit übern Daumen gepeilt
50 Dezibel in etwa so laut wie ein brummender Kühlschrank – oder ein Durchschnittsmann. Und ja, wir neigen häufiger dazu, die eigenen Schlafgeräusche herunterzuspielen oder ganz zu verschweigen – bei medizinischen Untersuchungen etwa, in Kontaktanzeigen oder anderen heiklen Situationen.

Damit ist jetzt Schluss! Nun, da das Geheimnis gelüftet, frage ich Sie: Warum sollte eine emanzipierte Frau denn bitteschön nicht schnarchen? Denken Sie mal ein paar Jahrtausende zurück, als der Mensch noch unter freiem Himmel schlief und sich vor Angriffen wilder Tiere schützen musste. Damals galt: Wer schnarcht, überlebt. Oder haben Sie schon mal vom afrikanischen Grillkuckuck-Weibchen gehört. Das dreht den Spieß gleich ganz herum: Beim Grillkuckuck wirbt, ganz untypisch für die Vogelwelt, Madame mit einem prächtigen Brustgefieder um einen Partner, verteidigt große Reviere, aus denen sie Konkurrentinnen rigoros vertreibt und schüchtert gefährliche Eindringlinge ein, in dem sie eine tiefen, furchteinflößenden Gesang anstimmt – fast wie ein Knurren – oder Schnarchen. Heldinnenhaft, nicht wahr?