Bei dem Thema stellt sich durchaus die Frage: Waren die Mathe-Abi-Aufgaben nur „schwierig“ oder auch „schwer“?

Bin ich zu schwer? Tja nun… Aber bin ich auch schwierig? Der Unterschied zwischen den Adjektiven „schwer“ und „schwierig“ ist in diesen Sätzen klar wie Kloßbrühe. Wesentlich weniger klar als die Kloßbrühe (ursprünglich übrigens „Klosterbrühe“, die dünn und transparent zu sein hatte, auf dass die Mönchlein nicht zu schwer werden) ist das mit „schwer“ und „schwierig“ in anderen Wendungen. Zum Beispiel ist ja in diesen Tagen so viel von Mathematikklausuren die Rede, dass ich schon versucht bin, einen blöden Mathewitz einzustreuen (soll ich? Na gut: „Es gibt drei Sorten von Mathematikern, die einen können zählen, die anderen nicht“). Und bei diesem Thema stellt sich durchaus die Frage: Waren die Abi-Aufgaben nur „schwierig“ oder auch „schwer“?

Für Anke Damerau aus Gifhorn ist ganz klar: nur „schwierig“. Die Leserin gibt, weil wir „schwer“ geschrieben haben, der Redaktion sogar einen launigen Knuff. Nun, ich bin kein Schwerenöter, sehe das aber anders. Es kommt schon auf den Zusammenhang an. Ein Thema, eine Aufgabe oder Prüfung wäre „schwierig“ im Sinne von kompliziert, aber „schwer“ im Sinne von belastend oder gewichtig. Im Abi-Beispiel finde ich also die Verwendung beider Adjektive schwer in Ordnung. Wobei ich gerne zugebe: Unsere Sprache ist schön und geheimnisvoll. Nur leicht, das ist sie partout nicht. Und einfach übrigens auch nicht.