Die Eier, das gehört zum Bildungsgut, werden ausgepustet, bevor sie bemalt werden.

Traditionell bekommt der Mensch an den Tagen vor Ostern hin und wieder einen knallroten Kopf. Dieses Erscheinungsbild wird begleitet von dicken Backen und Kurzatmigkeit. Meist geschieht das an Tagen, an denen sich beispielsweise eine Familie zusammenfindet, um ganz gemütlich Eier für einen Osterstrauch zu bemalen. Für den daheim und den von Oma und Opa und anderen lieben Verwandten. Diese Eier, das gehört zum Bildungsgut, werden ausgepustet, bevor sie bemalt werden. Beim Eierauspusten wird das Kunststück vollbracht, ein kompaktes Eigelb durch eine winzige Öffnung mit Atemluft zu pressen. Das führt dann zu knallrotem Kopf, dicken Backen, Kurzatmigkeit und zuweilen sogar zu Hustenanfällen. Das Brauchtum ist also nicht ganz ungefährlich. Innovativ denkende Mitmenschen pflegen das Brauchtum ebenso, erleichtern sich aber die Arbeit des Auspustens dadurch, dass sie mit einem Zahnstocher, den sie durch die winzige Öffnung im angestochenen Ei führen, das Eigelb anstechen und mit geschickten Bewegungen sogar mit dem Eiweiß verrühren. Das Ausblasen des Eies wird dadurch erheblich erleichtert. Und anschließend kann man sich das schönste Rührei machen.