Ich habe mich übrigens immer gefragt, was eigentlich hinter der Redewendung „Sei kein Frosch!“ steckt.

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chon gehört? Friseurmeisterin Steffi Lüdge (36) aus Amelsbüren hat sich verliebt und zieht zu Vollblutbauer Stephan Finkenzeller (40) in den Sielenbacher Ortsteil Raderstetten. Tja, wenn nichts mehr geht, hilft schüchternen Jungs vom Land die TV-Show „Bauer sucht Frau“ auf die Beine. Oder eines dieser Flirtseminare der Landjugend. Oder, falls weniger Aufwand betrieben werden soll, der T-Shirt-Aufdruck „Bauer mit Säge sucht Frau mit Wald“. Ich habe mich übrigens immer gefragt, was eigentlich hinter der Redewendung „Sei kein Frosch!“ steckt. Zumal sich bei unseren tierischen Mitgeschöpfen ja einiges abgucken ließe, bei all den animalischen Casanovas etwa, mit ihrem imposanten Auftreten, den eleganten Balzbewegungen oder einer Stimme zum Dahinschmelzen. Nun haben Wissenschaftler – und hier schließt sich der Kreis – ein beunruhigendes Stadt-Land-Gefälle im Flirtverhalten der Männchen einer zentralamerikanischen Froschart ausgemacht. Denn der Tungara-Froschmann betört im Schatten städtischer Wolkenkratzer offenbar mit einer sehr viel ausgefeilteren Sangeskunst als sein Mitstreiter auf dem Land. Der sexy Großstadtfrosch weiß halt wie’s geht: Er verziert seinen Ruf mit einem umwerfenden Extra-Tremolo. Schlechte Karten für die tumb quakende Landamphibie, sollte ihr urbaner Rivale eines Tages mal in der Provinz wildern. Und von Kuppelshows für einsame Frösche habe ich bislang auch nichts gehört.