„Das Tier wird erst geschlachtet, wenn es vollständig verkauft ist.“

Ich gehe unter die Schlachterinnen! Gemeinsam mit meinen beiden Brüdern habe ich eine Kuh gekauft – im Internet. Und das funktionierte so: Zunächst wählten wir eine Kuh aus. Über die Ohrmarke waren alle Informationen zum Tier und Bauern hinterlegt. Kuh 8752 von Bauer Simon Käppeler aus Stockach in Baden-Württemberg wurde die Unsrige. Es handelt sich um ein Fleckvieh, eine Rasse des Hausrindes. Statt einer ganzen Kuh kann man aber auch kleinere Pakete kaufen. Das Tier wird erst geschlachtet, wenn es vollständig verkauft ist, heißt es. Nun galt es, das imaginäre Fleisch in der Familie aufzuteilen (es war basisdemokratisch nicht immer diskussionsfrei): Filetsteak, Entrecôte, Rouladen, Rinderbraten – wer bekommt die besten Stücke? Bei drei Kindern ist man es gewohnt, sich irgendwann einig zu werden, und so kamen wir zum Abschluss. Jetzt warten wir sehnsüchtig auf unsere Kuh – geschlachtet, geteilt, in kleine Pakete verpackt und zu uns nach Hause geliefert. Eine Sache geht mir aber nicht aus dem Kopf: Welche Bauern in unserer Region könnten wir auf der Suche nach einem Rind als nächstes ansprechen?