Dies hier ist – nach der Zählung meines alten Kellercomputers, den der Opa von Bill Gates zusammengelötet hat – die Wortschatz-Kolumne Nr. 455.

Wussten Sie’s schon? Nein, sicher nicht. Vermutlich wissen Sie zudem nicht, dass…nun ja, woher auch? Aber vielleicht ahnen Sie wenigstens…nein, das dürfte Ihnen gleichfalls neu sein...

Mit Schaudern erinnere ich mich dieses Mannes. Wir saßen und tranken am Teetisch, während er dozierte. Seine Spezialität fiel auch dem kindlichen Zuhörer auf: Er leitete Beiträge stets mit der Feststellung ein, dass alle anderen gar keine Ahnung davon hätten, was er jetzt vom Stapel lassen würde. „Ihr wisst ja gar nicht, dass…“

Besonders ärgerlich ist derlei, wenn’s um Dinge geht, die gar kein anderer wissen kann. Ein Beispiel: Dies hier ist – nach der Zählung meines alten Kellercomputers, den allerdings schon der Opa von Bill Gates zusammengelötet hat – die Wortschatz-Kolumne Nr. 455. Hätten Sie’s gewusst? Und war Ihnen klar, welche erstaunlichen Fakten noch mit der Zahl 455 zu tun haben? Dass der Paragraph 455 der Strafprozessordnung jener ist, der den „Strafausstand wegen Vollzugsuntauglichkeit“ regelt? Nein? Und Mozart? Wie, Mozart? Na, Köchelverzeichnis Nr. 455, das sind die zehn Klaviervariationen „Unser dummer Pöbel meint“, die er einer Arie aus Glucks Oper „Die Pilger von Mekka“ gewidmet hat. Wer’s nicht glaubt, schaue nach! Wohingegen die Vandalen im Jahr 455 nicht pilgernd, sondern plündernd nach Rom zogen. Ihr Anführer hieß übrigens 455. Nein, er hieß natürlich Geiserich. Aber es ließen sich bestimmt noch 455 weitere höchst spezielle Fakten anführen, die auf Anhieb – das ist ja das Schöne – keiner weiß. Doch dafür weiß man, was von bestimmten Schlaumeiereien zu halten ist…