“Die Aprikosen kommen aus Armenien, behaupten die einen, weil es dort entsprechende Funde aus der Vor-Bronzezeit gibt. “

Unsere oberfränkische Freundin hatte zu ihrer Hochzeit von ihren allerbesten Freunden ein Aprikosenbäumchen geschenkt bekommen. Jedes Jahr verschickte sie Fotos vom strammen Wachstum und in diesem Jahr von der ersten Ernte: sieben Kilo herrlichster Früchte ­– 110, um genau zu sein – mit gleichermaßen festem wie saftigem Fruchtfleisch. Gibt’s bei keinem Obsthändler, ließ sie uns wissen.

Die Aprikosen kommen aus Armenien, behaupten die einen, weil es dort entsprechende Funde aus der Vor-Bronzezeit gibt. Nein, sagen die anderen, Aprikosen wurden zuerst in China oder Indien kultiviert. Jedenfalls geht im europäischen und im chinesischen Kulturkreis angeblich „saftige“ Erotik von der Frucht aus.

Für die Chinesen ist die Aprikose das Symbol für weibliche Schönheit und der Wunsch nach Kindern. Die Europäer gar hielten die Aprikose noch vor nicht allzu langer Zeit für ein Aphrodisiakum. William Shakespeare wusste das, man liest’s in seinem Sommernachtstraum. Also dann mal los. Es ist noch sechs Wochen Saison.