“Von Italien aus verbreitete sich das Verlangen nach Blumenkohl in ganz Europa.“

Im Braunschweiger Land essen die traditionsbewussten Kohlesser am liebsten Braunkohl, den Nichtbraunschweiger fälschlicherweise als Grünkohl bezeichnen, zum Beispiel das Pressebüro deutsches Obst und Gemüse (die Büroleute werden es nicht besser wissen, die arbeiten in Berlin). Interessant an der jüngsten Pressemitteilung ist die Rangfolge der bundesweit zehn beliebtesten Kohlsorten.

Nun, der Grünkohl erreicht einen hervorragenden zehnten Platz (wie man im Sport loben würde). Am beliebtesten ist Blumenkohl, gefolgt von Brokkoli, Weißkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Spitzkohl, Chinakohl, Wirsing und Rotkohl. Kreuzfahrer brachten Samen des dahin unbekannten Blumenkohls aus Kleinasien, das heute Anatolien genannt wird, mit in ihre italienischen Heimathäfen. Von Italien aus verbreitete sich das Verlangen nach Blumenkohl in ganz Europa. Das war im 16. Jahrhundert.

Anschließend klappte es auch weltweit. Als Beilage oder mit Fleisch oder im Salat lieben ihn die Europäer, als Zutat in Wok und als Curry die Asiaten. Und die Amerikaner machen sich aus Blumenkohl einen Pizzateig. Mit Braunkohl wäre das schwer zu machen.