„Da wirst du als Frau echt grün vor Neid.“

Der Preis der Weiblichkeit? Horrend, sage ich Ihnen! Nehmen Sie den Klassiker: Waschen, Schneiden, Föhnen. Ich wette, Sie sitzen ebenso lange im Friseurstuhl wie ich, meine Herren, und zahlen unterm Strich trotzdem 25 Euro weniger. Oder bringen Sie mal Ihr Hemd zur Reinigung! Die Tilgung der Kleckereien auf meiner Bluse kostet fast doppelt so viel wie die Ihrer elenden Schweißränder. Für 100 Milliliter Duftwässerchen von Calvin Klein löhnt unsereins 14 Prozent mehr und für identische Socken zwei Euro pro Viererpack. Da wirst du als Frau echt grün vor Neid – oder zu Dingen getrieben, die du in weniger aufgewühltem Gemütszustand nie in Betracht gezogen hättest.

Neulich flattert mir der Handzettel eines Angelsportvereins zu. Dabei esse ich zwar gerne Fisch, aber zum Angeln fehlt mir jegliche Geduld. Trotzdem wäre ich dem Club beinahe beigetreten, als ich unter der Rubrik „Mitgliedsbeiträge“ auf den wunderbaren Satz stieß: „Ehefrauen zahlen die Hälfte“. Na bitte, geht doch! Ich also nichts wie hin, knalle triumphierend meine Heiratsurkunde auf den Anmeldetisch und frage keck, ob es nach 25 Ehejahren noch einen Extra-Rabatt gibt... Den abschätzigen Blick des Kassenwarts werde ich so schnell nicht vergessen.