„Wischen auf dem Smartphone ist echter Ausdauersport für den Daumen.“

Verehrte Leser, die Menschheit steht am Abgrund. Entweder wird die Bevölkerungszahl in unmittelbarer Zukunft schlagartig explodieren – in bisher nicht vorhersehbarem Ausmaß. Oder wir werden binnen einer Generation aussterben. Finito, Ende im Gelände, aus die Maus. Schuld ist der „Tinda Finger“. Das Kickstarter-Projekt hat das Potenzial, uns alle ins Verderben zu stürzen. Dabei scheint es zunächst so harmlos, ja vielen sogar sinnvoll. Denn es bekämpft eines der ganz großen Probleme unserer Zeit: den Tinder-Ermüdungsdaumen. Kurz erklärt: Wer heute einen (Sex-)Partner sucht, geht nicht mehr raus, sondern auf Tinder, eine Dating-App. Per Links-Wisch auf dem Smartphone-Display befördert man Kandidaten ins Tinder-Nirwana, wisch und weg. Per Rechts-Wisch signalisiert man Interesse. Aber dieses Swipen ist eben echter Daumen-Ausdauersport. Der arme Finger ermüdet vom vielen Wischen. Kribbeln, Krämpfe, Lähmungserscheinungen sind die Folge. Und da kommt der „Tinda Finger“ ins Spiel. Das Gadget wird ans Smartphone angestöpselt und wischt, wischt, wischt über das Display. 6000 Swipes pro Stunde sind möglich. Aber – und jetzt wird es dramatisch – nur in eine Richtung. Also nach rechts oder nach links. Das bedeutet: Entweder ein Nutzer sagt nur noch Ja zu den ihm präsentierten Vorschlägen oder nur noch Nein. Kommt es zu einer Gleichschaltung aller Nutzer (ich höre die Hacker schon hacken), ist die Katastrophe nicht mehr abzuwenden. Ausrottung? Tinder-Babyboom? Ausrottung? Tinder-Babyboom? Ich hab schon einen Dreh-, äh Wisch-Wurm.