Rennau. Auf der A2 im Kreis Helmstedt ist am Montag ein Lkw-Fahrer in seinem brennenden Fahrzeug gestorben. Die Fahrbahn war bis Dienstagvormittag dicht.

Zu gleich vier zum Teil folgenschweren Unfällen ist es am Montag auf der A2 bei Rennau gekommen. Dabei wurde ein Mensch schwer verletzt, ein Lkw-Fahrer starb in seinem brennenden Lastwagen.

Dienstag, 10.15 Uhr: Autobahn 2 zwischen Rennau und Helmstedt wieder freigegeben

Um 10.10 Uhr ist der betroffene A2-Abschnitt bei Rennau am Dienstag wieder freigegeben worden. Das bestätigten die Braunschweiger Polizei wie auch die Braunschweiger Autobahnmeisterei unserer Zeitung. Etwa 300 Quadratmeter Fahrbahn hätten neu asphaltiert werden müssen, sagte Gurbet Cakil, Leiterin der Autobahnmeisterei Braunschweig-Hafen. Von etwa 20 Uhr bis Mitternacht seien mehrere Streifen instand gesetzt worden, bis zum Vormittag kühlte der neue Belag aus.

16.25 Uhr: Staus in und um Helmstedt

Die Vollsperrung der Autobahn 2 in Fahrtrichtung Braunschweig wird zunehmend auch in und um Helmstedt zum Problem. Auf der Bundesstraße 244 staut sich der Verkehr. Die Lastwagen wollen von dort auf die Bundesstraße 1, sodass sich vor der Ampel am Braunschweiger Tor eine lange Schlange bildet. Aktuell werden drei Kilometer Stau gemeldet. Einige versuchen auch, mitten durch die Stadt schneller ans Ziel zu kommen. Auffallend viele Pkw mit Kennzeichen BS, WF, PE, H, aber auch München sind auf den Straßen unterwegs.

Viele suchten den Weg über Süpplingenburg wieder auf die A2. „Hier steht alles“, kommentierte Gemeindebürgermeister Dieter Eckner die Situation. „So habe ich das noch nicht erlebt.“

Die Umleitungsempfehlung für alle, die aus Richtung Magdeburg kommen, lautet: Richtung Braunschweig über Helmstedt, Emmerstedt, Süpplingenburg, Schickelsheim, Königslutter am Elm, Lerchenfeld, Ochsendorf, Boimstorf, Lehre und Wendhausen.

Aus Richtung Süden über die B244 kommend, schiebt sich ein Lkw nach dem anderen auf die Kreuzung zur Bundesstraße 1 bei Helmstedt vor, um von dort Richtung Königslutter und Braunschweig zu fahren. Ein Ende der Schlange an der Kreuzung ist nicht abzusehen. 
Aus Richtung Süden über die B244 kommend, schiebt sich ein Lkw nach dem anderen auf die Kreuzung zur Bundesstraße 1 bei Helmstedt vor, um von dort Richtung Königslutter und Braunschweig zu fahren. Ein Ende der Schlange an der Kreuzung ist nicht abzusehen.  © FMN | Marion Korth

Montag, 15.47 Uhr: Kräftezehrender Einsatz für die Feuerwehren

Über den Nachmittag mussten die geladenen Akkus noch massiv gekühlt werden. „Aktuell werden diese zusammen mit einem Bergungsunternehmen kräftezehrend geborgen und entladen“, teilte Feuerwehr-Sprecher Alexander Weis mit. Zum Teil seien die Batterien durch die Hitze miteinander und dem Auflieger verschmolzen. „Erst wenn die Ladung gesichert abtransportiert ist, kann die Bergung des massiv eingeklemmten Fahrers beginnen.“

Weis weiter: „Bereits jetzt ist zu erwarten, dass dies letztendlich für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ein intensiver Einsatz wird, sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht.“ In Summe seien etwa 130 Feuerwehrleute im Einsatz, mit Einheiten aus dem gesamten Landkreis Helmstedt.

Es folgen aufwendige Bergungsarbeiten und voraussichtlich große Reinigungs- und Reparaturarbeiten an der Fahrbahn. Die Autobahnmeisterei begutachte später die Strecke. Zunächst hieß es, dass die A2 noch für einige Stunden gesperrt bleibe.

Für Unverständlichkeit hätten diverse Autofahrer gesorgt, erklärt die Feuerwehr, die die Absperrungen an den Zufahrten zur Landstraße bei Barmke beiseite geräumt hätten, so die parallel zur Autobahn verlaufende Landstraße nutzen und zum Teil sogar Fotos machen wollten.

Montag, 12.38 Uhr: Feuer unter Kontrolle – A2 weiter gesperrt

Der Brand ist laut Feuerwehr unter Kontrolle. Nach dem Einsatz von mehreren Trupps unter Atemschutz und Vornahme mehrerer Leitungen konnte das Feuer gelöscht werden.

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen die Ladung des Sattelaufliegers.
Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen die Ladung des Sattelaufliegers. © DPA Images | Moritz Frankenberg

Montag, 8.52 Uhr: Zwei Lkw kollidieren – Lkw-Fahrer stirbt in brennendem Lastwagen

Laut Polizei fuhr gegen 8.51 Uhr ein Lkw im Baustellenbereich kurz vor der Anschlussstelle Rennau in einen weiteren Lastwagen. Das Führerhaus des auffahrenden Fahrzeugs fing daraufhin an zu brennen. Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass für den eingeklemmten Fahrer jede Hilfe zu spät kam – er verbrannte in der Fahrerkabine. Ersthelfer hatten noch versucht, den Mann aus dem Führerhaus zu befreien, was jedoch aufgrund des sich schnell ausbreitenden Brandes nicht gelang, berichtet die Polizei.

Der auffahrende Lastwagen hatte Lithium-Ionen-Akkus geladen – der Polizei zufolge handelte es sich um Fahrzeugbatterien. Die eintreffenden Kräfte der Feuerwehren begannen umgehend mit der Brandbekämpfung, doch „bereits hier war ersichtlich, dass für den eingeklemmten Fahrer jede Hilfe zu spät“ kam, erklärt Feuerwehr-Sprecher Alexander Weis. Durch die freigesetzten Stoffe des Akku-Brands wurde eine Absperrgrenze um die Unfallstelle gebildet – darin eingesetzte Kräfte konnten nur unter Schutzkleidung und anschließender Dekontamination diese wieder verlassen. Ein Fachzug nahm Messungen in der Luft vor, diese waren jedoch ohne Erkenntnis. Durch die Leitstelle wurde zu Beginn des Einsatzes ebenfalls eine Warnung über das Bevölkerungswarnsystem ausgelöst. Hintergrund war die massive Rauchentwicklung.

Der vordere Lkw hatte Apfelsaft in einem Tankauflieger geladen. Dessen Fahrer konnte noch rechtzeitig die Zugmaschine abkoppeln und sich unverletzt in Sicherheit bringen. Er erlitt einen Schock.

Die Autobahn wurde umgehend in Fahrtrichtung Braunschweig gesperrt.

Montag, 3.30 Uhr: Auto fährt bei Rennau auf Lkw am Stauende auf

Montagfrüh gegen 3.30 Uhr ist ein Auto gegen einen Lkw am Stauende bei Rennau gefahren. Dabei wurde das Fahrzeug unter dem Lastkraftwagen eingeklemmt. Die Feuerwehr befreite den schwerverletzten Fahrer mit hydraulischem Rettungsgerät, anschließend wurde er dem Rettungsdienst übergeben. Die Fahrbahn war teilweise gesperrt, der Verkehr staute sich zeitweise auf mehrere Kilometer. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Der Einsatz dauerte laut Feuerwehr-Sprecher Holger Hirsch etwa zwei Stunden.

Gegen 3.30 Uhr fuhr ein Auto in das Stauende bei Rennau.
Gegen 3.30 Uhr fuhr ein Auto in das Stauende bei Rennau. © FMN | Feuerwehr Königslutter

Kurze Zeit später, laut Polizei gegen 5.48 Uhr, gab es erneut einen Unfall, bei dem ein Lastwagen am Stauende einem Auto auffuhr. Und: Gegen 5.58 Uhr fuhr ein weiterer Lkw auf einen Lastkraftwagen am Stauende auf. Verletzt wurde in diesen beiden Fällen niemand.