Helmstedt. 18 Prozent weniger verdienen Frauen in Niedersachsen – Das Helmstedter Gleichstellungsreferat informiert über die Gender-Pay-Gap.
Der Landkreis Helmstedt informiert über den Equal Pay Day, der am Dienstag, 7. März, ist. Symbolisch markiere er die geschlechtsspezifische Lohnlücke, besser bekannt als „Gender-Pay-Gap“, schreibt Sonja Klein, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Helmstedt.
„Frauen und Männer in Deutschland bekommen unterschiedlich hohe Löhne. Das ist die traurige Wahrheit“, heißt es weiter in der Mitteilung. Das Statistische Bundesamt ermittelte für das Jahr 2022 eine geschlechtsspezifische Differenz zwischen den Gehältern: 18 Prozent beträgt die Gender-Pay-Gap.
Im Zeitvergleich lässt sich eine positive Bilanz ziehen: 2006 lag die Differenz noch bei 23 Prozent. Was die Prozentzahlen theoretisch ausdrücken, zeigt sich deutlich im durchschnittlichen Lohn. Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von niedersächsischen Frauen 18,98 Euro, der von niedersächsischen Männern 23,23 Euro.
Unbereinigte Gender-Pay-Gap in Niedersachsen: 18 Prozent
Die 18 Prozent entsprächen der sogenannten „unbereinigten Gender-Pay-Gap“, schreibt Sonja Klein. Diese vergleiche den Durchschnittslohn aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne deren Branchen, Berufe oder Karrierestufen zu berücksichtigen.
Laut Statistischem Bundesamt lassen sich daher rund zwei Drittel der unbereinigten „Gender-Pay-Gap“ dadurch erklären, dass Frauen häufiger in Branchen arbeiten, die ohnehin weniger Gehalt bieten. Zusätzlich sind sie seltener in Führungspositionen und arbeiten öfter in Teilzeit. Beim Vergleich von Männern und Frauen mit vergleichbaren Positionen, Qualifikationen und Erwerbsbiografien ergibt sich die „bereinigte Gender-Pay-Gap“. 2022 betrug diese in Niedersachsen 6 Prozent.
Erst Mitte Februar urteilte das Bundesarbeitsgericht: „Eine Frau hat Anspruch auf gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit, wenn der Arbeitgeber männlichen Kollegen aufgrund des Geschlechts ein höheres Entgelt zahlt. Daran ändert nichts, wenn der männliche Kollege ein höheres Entgelt fordert und der Arbeitgeber dieser Forderung nachgibt.“
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Strukturelle Nachteile für Frauen in der Arbeitswelt
Während die „bereinigte Gender-Pay-Gap“ die Ungerechtigkeit bei der Bezahlung gleicher Qualifikationen zeigt, weist die „unbereinigte Gender-Pay-Gap“ auf strukturelle Nachteile und Unterschiede bei der Beschäftigung von Frauen hin. Beide zeigen jedoch: Arbeitnehmerinnen bekommen durchschnittlich niedrigeren Lohn als Arbeitnehmer.
Um die Lohnunterschiede weiter zu verringern, müssten frauendominierte Berufe endlich neu betrachtet und bewertet werden. Daher appelliert die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Helmstedt an alle beschäftigten Frauen und Männer und an die Unternehmen: Alt hergebrachte Rollenbilder haben in unserer heutigen Arbeitswelt nichts mehr zu suchen. Nur wenn Frauen wie Männer gleichermaßen gefördert und bezahlt werden, haben wir eine Chance, dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.
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red