Schöningen. Rolf-Dieter Backhauß prägt seit 50 Jahren die Politik im Landkreis Helmstedt. Im Interview spricht er auch über den Wandel im politischen Diskurs.

Es ist ein Jubiläum, das es im Landkreis Helmstedt so noch nicht gab: Am 1. Oktober wird der Schöninger Sozialdemokrat Rolf-Dieter Backhauß seit 50 Jahren ununterbrochen Mitglied im Kreistag sein. Im Gespräch mit unserer Zeitung blickt der 77-Jährige, der in seiner politischen Laufbahn auch ehrenamtlicher Landrat und Landtagsabgeordneter war, zurück auf diese Zeit, spricht über den Wandel im politischen Diskurs und über seine Zukunftspläne.

1968 – das war das Jahr des Prager Frühlings, Krieg in Vietnam, der Mord an Rudi Dutschke und Martin Luther King, die Studentenaufstände in Paris und Berlin waren die großen Themen. Was hat Sie damals bewogen, als 27-Jähriger für den Kreistag zu kandidieren? Die Diskussionen um diese welt- und gesellschaftspolitischen Ereignisse fanden damals eher in den großen Städten statt. Hier auf dem Land wurden die Geschehnisse zwar wahrgenommen, aber die damit verbundenen Forderungen der Studentenbewegungen wurden von kommunalpolitischen Problemen überlagert.