Gifhorn. Die Jugendlichen sind 15 bis 17 Jahre alt. Sie warfen in Wesendorf auch Knallkörper in Gärten. Ein 16-Jähriger traute sich zum Opfer.
Staatsanwaltschaft Hildesheim und Polizeiinspektion Gifhorn haben die mutmaßlich Verantwortlichen für eine Reihe queerfeindlicher Attacke in der Samtgemeinde Wesendorf (Kreis Gifhorn) ermittel. Es sind fünf Jugendliche.
Wiederholte Angriffe auf Grundstücke, deren Bewohner als Zeichen der Toleranz und Solidarität die Regenbogenflagge gehisst hatten, beunruhigten die Zivilgesellschaft von April bis Oktober 2023 und riefen den Staatsschutz auf den Plan.
Staatsschutz bleibt an Ermittlungen dran
Immer wieder hatten Unbekannte Regenbogenflaggen aus Hausgärten entwendet und die Hausfassaden mit Eiern und Feuerwerkskörpern beworfen. Der mutmaßlich queerfeindliche Hintergrund der Attacken verunsicherte viele Menschen, führte zugleich aber zu einer Welle der Unterstützung für die Betroffenen.
Im Juli 2023 machte die Polizei die laufenden Ermittlungen öffentlich. und bat um Zeugenhinweise.
Die akribisch geführten Ermittlungen des Staatsschutzes ergaben schließlich einen Tatverdacht. Bereits im Oktober 2023 durchsuchten Polizeibeamte die Wohnung eines ersten Verdächtigen, nachdem die Staatsanwaltschaft Hildesheim einen richterlichen Beschluss hierfür erwirkt hatte.
Aufgrund der dabei gewonnenen Erkenntnisse erweiterte sich der Kreis der Tatverdächtigen. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich dabei „um bislang fünf Jugendliche“ im Alter von 15 bis 17 Jahren. Bei den zuletzt ermittelten Tatverdächtigen wurden noch Ende vergangener Woche weitere Durchsuchungsbeschlüsse ihrer Wohnungen vollstreckt.
Weitere Details zu den Ermittlungen oder zu den Motiven der fünf Jugendlichen wollen die Ermittler wegen des jungen Alters der Tatverdächtigen nicht nennen. Für sie gelten nach dem Jugendstrafrecht besondere Schutzregelungen.
Verdächtiger bittet Opfer um Entschuldigung
Gleichwohl gibt die Staatsanwaltschaft eine bemerkenswerte Information weiter. Demnach besuchte einer der Verdächtigen, ein 16-Jähriger, am Montag einen jener Geschädigten, denen eine Regenbogenflagge vom Grundstück gestohlen worden war. „Im Gespräch entschuldigte sich der Jugendliche für sein Handeln und bot Schadensersatz an“, so die Ermittler.
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