Gifhorn. Krisenhelfer pochen auf Gleichstellung mit freiwilligen Feuerwehrleuten nach kräftezehrendem Einsatz bei Leiferder Gaszug-Katastrophe.

Mehrere Premieren gab es am Samstag für den DRK-Kreisverband Gifhorn, wie Präsident Matthias Nerlich sagte. Die erste Versammlung nach der Pandemie in Präsenz und die erste Versammlung im neuen DRK-Forum an der Braunschweiger Straße. Dort startet am Montag der „Live-Betrieb“.

Nach Corona wieder mehr Blutspenden

Das Forum bietet nun mehr Platz für alle Gruppen des Roten Kreuzes. Sie sind nach der Pandemie wieder in Schwung gekommen, wie Nerlich feststellte. Die Blutspenden (10.824 Spender bei 140 Terminen) und die Ausbildungen laufen seit Sommer 2022 wie gewohnt. Die Stadtübung, traditionelle Veranstaltungen wie das Fackelschwimmen und der Tag der Senioren fanden statt.

Allerdings habe die Mitgliederzahl gegenüber dem Höchststand abgenommen. Da will man nun wie bereits früher mit einer Mitgliederwerbung durch einen externen Dienstleister gegensteuern. Das Votum dafür gab die Mehrheit der Delegierten der 29 Ortsverbände.

Die Herrichtung und der Bezug des neuen Standorts, in den man aus dem Quartier Weilandmoor gezogen ist, war die große Herausforderung des Berichtzeitraums von November 2022 bis Oktober, sagte Nerlich. Die Breitenausbildung und Veranstaltungen werden hier stattfinden. Die Bereitschaft ist vor Ort untergebracht.

Mehr Unterstützung für Ehrenamtler zugesagt

Auch Teile des DRK aus dem Standort Laubberg, wo derzeit eine Kita Unterschlupf gefunden hat, werden umziehen. Vor allem wolle man die Unterstützung der Ehrenamtlichen durch die hauptamtlichen Kräfte weiter stärken. 821 aktive Ehrenamtliche, hat die Organisation, 8483 Mitglieder insgesamt.

Über 1700 Angestellte: Rot-Kreuz-Konzern ist großer Arbeitgeber

1703 hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt das DRK, darunter auch einige neue Fachbereichsleiter. Damit ist man einer der größten Arbeitgeber im Landkreis, so Präsident Nerlich.

Kreisbereitschaftsleiter Horst Kraemer, meldete 158 Einsatzkräfte, die 118 Einsätze und 75 Alarmierungen zu bewältigen hatten. Zudem wurden 30 Wunschmomente erfüllt. Kritik äußerte Kraemer an der fehlenden Helfergleichstellung. So gab es etwa für die acht Tage Einsatz in Leiferde beim Zugunglück mit 101 Kräften und 711 Stunden weder Lohnersatz noch freie Tage wie für die Feuerwehrkräfte. Immerhin zahlte hier die Gemeinde Meinersen die Lohnfortzahlung und holte sich das Geld von der Bahn wieder.

Geehrt wurden Rita Wendig als ehemalige Vorsitzende des Ortsvereins Kästorf und Dr. Thomas Drescher (Wesendorf) vom Ehrenamt sowie der seit 1998 amtierende hauptamtliche technische Leiter Andreas Kube.