Gifhorn. Im Baugebiet am Laubberg kalkuliert die Stadt mit einem Zuschussbedarf von fast 800.000 Euro bei 80 Plätzen in der neuen Tagesstätte.

Gifhorns neues innenstadtnahes Klima-Wohnquartier Hohe Düne mit bis zu 400 Wohneinheiten bekommt eine eigene Kindertagesstätte. Vor der Fachausschusssitzung in der nächsten Woche stellte der Fachbereich Jugend schon einmal die Details zusammen.

Investor Ingo Damaschke errichtet die Kita am zentralen Anger in Erdgeschoss und erster Etage eines insgesamt viergeschossigen Wohngebäudes. Auf bis zu 950 Quadratmetern sollen 80 Mädchen und Jungen in vier Gruppen Platz finden. Vereinbart sind je zwei Krippen- und Kindergartengruppen, immer eine als Ganztags- und eine als Dreivierteltagsgruppe. Das Außengelände am Laubberg soll 1200 Quadratmeter groß ausfallen.

DRK erhält den Zuschlag als Träger, Venito nicht

Ausgestattet werden muss die Einrichtung laut Vertrag gemäß einschlägiger gesetzlicher Bestimmungen und „Gifhorner Standards“. Betriebsstart ist laut Vorlage im August 2026 zum Kindergartenjahr 2026/27. Als Träger hat der Investor ganz aktuell den Kreisverband des Roten Kreuzes ausgewählt. Beworben hatte sich in einem Interessenbekundungsverfahren auch der diakonische Sozialkonzern Venito.

Das städtische Defizit durch die Kinderbetreuung schwillt weiter an

Finanziell wird die neue Tagesstätte den Zuschussbedarf der Stadt für Kinderbetreuung weiter in die Höhe treiben. Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich hatte das Defizit aktuell bereits auf 19 Millionen Euro pro Jahr taxiert. In der angestrebten Betriebsform kalkuliert die Verwaltung mit fast 800.000 Euro Zuschussbedarf pro Jahr für die neue Kita. Im ersten Jahr fließt noch zusätzliches Geld an das Rote Kreuz für die Erstausstattung der Einrichtung. Bei 80 Mädchen und Jungen erreicht das Defizit damit rechnerisch fast 10.000 Euro pro Nase.

Hilfe vom Land Niedersachsen? Fehlanzeige

Ernüchtert merkt das Rathaus dazu an: „Investitionszuschüsse für den Ausbau von Krippen- und Kindergartenplätzen durch das Land Niedersachsen sind derzeit nicht bekannt und daher nicht berücksichtigt.“