Rethen. Die bisherige Nino Food Bar schließt zum Monatsende. Das erwartet den nächsten Pächter.

Wenn nicht noch ein schnelles Wunder geschieht, dann gibt es ab 1. Juli kein kühles Blondes am Sportplatz in Rethen mehr. Auch keine Currywurst, keine Pizza, kein Schnitzel. Die Nino Food Bar im Dorfgemeinschaftshaus (DGH) schließt seine Türen. Nun sucht die Gemeinde dringend einen neuen Pächter.

Frank Engeler, Telse Dirksmeyer-Vielhauer und Tobias Bäustmann (gelbes Shirt) suchen einen neuen Pächter für die Gaststätte im Rethener Dorfgemeinschaftshaus.
Frank Engeler, Telse Dirksmeyer-Vielhauer und Tobias Bäustmann (gelbes Shirt) suchen einen neuen Pächter für die Gaststätte im Rethener Dorfgemeinschaftshaus. © Reiner Silberstein

Das Ende des Mietverhältnisses war seit vergangenen Dezember klar, sagen Bürgermeister Frank Engeler (SPD), Telse Dirksmeyer-Vielhauer (CDU) und Tobias Bäustmann (SPD), die dem Arbeitskreis DGH angehören. Die Gemeinde habe damals „die Reißleine“ gezogen, so Bäustmann – „der bisherige Pächter hat elementare Punkte des Vertrags nicht eingehalten“.

Schankraum für 12 Tische plus Veranstaltungsräume

An sich sind die Bedingungen für einen Gaststättenbetrieb optimal: Auf den neuen Pächter wartet ein Schankraum mit rund 270 Quadratmetern auf zwei Ebenen, in dem bis zu 12 Tische platziert werden können, dazu gibt es eine Kegelbahn. Obendrein können Schützenraum, Sporthalle und die noch im Bau befindliche Bürgerbegegnungsstätte für Veranstaltungen, Feiern und Sitzungen mitgenutzt werden. Draußen ist zusätzlich Platz für Tische mit Blick auf den Sportplatz sowie für einen schattigen, ruhigen Biergarten zur anderen Seite. Zum Gebäudekomplex gehört auch eine rund 60-Quadratmeter große Einliegerwohnung für die Wirtsfamilie – die ermögliche kurze Wege. Sie könne auch gar nicht an Dritte vermietet werden, so Engeler, weil es keinen separaten Hauseingang gibt.

Das alles zeigt: Am Gemeindezentrum kommen alle Vereine des Dorfes zusammen, auch die Feuerwehr und die Politik hält hier ihre Versammlungen ab, Radfahrer machen Station auf ihren Touren – kurz: Kundschaft ist garantiert.

„Niemand erwartet hier ein Fünf-Gänge-Menü“

Und trotzdem war die Pächtersuche bislang erfolglos. Engeler vermutet: „Es herrscht Fachkräftemangel, die potenziellen Pächter haben nach Corona keine Serviceleute mehr.“ Aber der Arbeitskreis gibt nicht auf und hofft, die Lücke bald stopfen zu können.

„Es ist wirklich kein Hexenwerk“, sagt Dirksmeyer-Vielhauer, um die Hemmschwellen zu senken, „niemand erwartet hier ein Fünf-Gänge-Menü. Die Nationalität der Speisen sei nicht wichtig, sie müssten nur unkompliziert sein. Und der Wirt möglichst flexibel und kreativ – sprich: Sich bei den Öffnungszeiten auf die Wünsche der Gäste und Dorfbewohner einstellen, vielleicht auch proaktiv frisch gezapftes Bier den Fußball-Zuschauern anbieten.

Der Pächter müsse sich eben nur auf die Eigenheiten der gut funktionierenden Dorfgemeinschaft einstellen – da sitzen dann auch schon mal die Fußballer im Trikot am Tisch. Die Pacht sei relativ niedrig – „Wir wollen keinen Gewinn daraus erzielen“, sagt Bäustmann, „sondern der Dorfgemeinschaft eine Gaststätte ermöglichen“.

Interessenten melden sich im Gemeindebüro in Vordorf, (05304) 1232, info@vordorf.de.

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