Gifhorn. Altbürgermeister Manfred Birth zeigt, wie die Wirtschaftswunderzeit die alte Ackerbürgerstadt veränderte – bis heute.
Das Wirtschaftswunder kam in den 1960er Jahren in Gifhorn an und die Stadt veränderte ihr Gesicht beim Aufbruch in die Moderne deutlich. Viele bis heute prägende Strukturen wurden damals angelegt, wie Altbürgermeister Manfred Birth am 30. Mai von 19 Uhr an im Eiskeller (Schleusendamm 11), für die Geschichtswerkstatt der Kavalierhaus-Stiftung berichtet. Einiges, was die Ackerbürgerstadt Gifhorn charakterisierte, ging jedoch im Überschwang des Aufbruchs von 1964 bis 1969 verloren.
So entstand in dieser Zeit die Lebenshilfe als wichtige Einrichtung für behinderte Menschen im Landkreis Gifhorn. Das Bild der Stadt Gifhorn veränderte sich durch den Abriss der Sandmühle an der Bundesstraße 4, dem heutigen Steinweg.
Abgerissen wurden die letzten Häuser am Markt, die Wohnhäuser der Glashütte, die Gaststätte Weißes Ross und ein Teil des zweiten Rathauses in der Rathausstraße.
Birth berichtet über die Entwicklung des Kaufhauses Döpke und dessen Neubau, in dem in Gifhorn erstmals fast alle Artikel des täglichen Bedarfs verkauft wurden.
Gewerbegebiet Heidland holt Handwerker aus der Innenstadt
Die evangelisch-lutherische Pauluskirchengemeinde entstand im Osten der Stadt.
Eine große Veränderung ergab sich in dieser Zeit durch die Verlegung der Bundesstraßen 4 und 188. Es wurden neue Umgehungsstraßen gebaut, die die Innenstadt vom Verkehr entlasteten. Dies war eine wichtige Voraussetzung für die später gebaute Fußgängerzone.
Neben der Erweiterung der Sparkasse, dem Neubau des Gymnasiums am Katzenberg (heute Otto-Hahn-Gymnasiums), dem Fernmeldegebäude und dem Haus der Gesundheit entstanden Einrichtungen zur Erweiterung der städtischen Infrastruktur.
Das Gewerbegebiet Heidland etwa ermöglichte innerstädtischen Betrieben die Aussiedlung aus der Innenstadt.
Der Eintritt zu Vorträgen der Geschichtswerkstatt ist frei, Spenden sind willkommen.
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