Gifhorn. Der Schwerpunkt beim Motorsägenlehrgang liegt auf Sicherheit. Darum sind umgewehte Bäume besonders gefährlich.

Zwölf Feuerwehrleute aus dem nördlichen Landkreis Gifhorn rückten zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz aus. Ziel war ein vom niedersächsischen Forstamt Unterlüß ausgerichteter Motorsägenlehrgang in der Revierförsterei Betzhorn.

„Die Niedersächsischen Landesforsten wollten mit dem Lehrgang einen Beitrag zum sicheren Arbeiten mit der Kettensäge leisten. Durch den Klimawandel nimmt die Zahl der Extremwetter-Ereignisse zu“, erklärt Henning Jäger, der Leiter der Revierförsterei Betzhorn.

Straßen freiräumen von umgestürzten Bäumen

Angesichts häufigerer Stürme seien Forst und Feuerwehr oft zugleich Partner und Betroffene. Nach Stürmen sei es wichtig, die Verkehrswege rasch freizuschneiden, besonders für den Rettungsdienst.

Nur sei die Arbeit ist sehr gefährlich, da das vom Sturm umgeworfene Holz auf den Straßen häufig unter Spannung stehe und angeschobene Bäume sowie angebrochenen Äste die Feuerwehrleute zusätzlich gefährden, weiß der Förster.

Zudem: „Im Einsatzfall können Wind, Regen und Dunkelheit die Arbeit der Feuerwehrleute zusätzlich erschweren“, erklärt Florian Meyer von der Freiwilligen Feuerwehr Lingwedel. Er erinnert sich: „Vor rund einem Jahr waren wir in einer Sturmnacht über sieben Stunden pausenlos damit beschäftigt, die Straßen freizuschneiden. Dabei haben wir längst nicht alles geschafft und mussten wenig befahrene Straßen sperren. Die konnten wir erst am nächsten Tag räumen.“

Da die Aus- und Fortbildung bei der Feuerwehr einen hohen Stellenwert habe, seien die vier beteiligten Ortsfeuerwehren froh, mit den Niedersächsischen Landesforsten einen kompetenten Kooperationspartner gefunden zu haben.

Heikel: Sägen an Stämmen unter Spannung

Forstwirtschaftsmeister Marcus Walter und Forstwirt Jan Denecke vom Forstamt Unterlüß haben an anderthalb Tagen die notwendige Theorie und den sicheren Umgang mit der Motorsäge in der Praxis geschult. „Das Programm entsprach einer klassischen Schulung für Brennholzwerber, wurde aber vor allem durch die Aufarbeitung von unter Spannung liegendem Holz erweitert. Dazu wurden mit Hilfe einer Spillwinde liegende Stämme unter Spannung gebracht, um so die sicheren Schnitttechniken zu üben“, erklärte Denecke.

Nach dem Lehrgang erhielten alle Teilnehmer eine Bescheinigung. Der Motorsägen-Lehrgang gilt als Zusatzqualifikation bei den Feuerwehren.

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