Schwülper. Der TSV Rothemühle wollte das Konzert zum 100. Jubiläum nachholen, bekam aber keine Genehmigung. Dafür plant die Samtgemeinde ein Open-Air.

Der TSV Rothemühle hatte schon im vergangenen Jahr sein 100-jähriges Bestehen, doch das dazugehörige Benefiz-Rockkonzert mit der Braunschweiger Band Sweety Glitter & The Sweethearts musste verschoben werden, auf den 1. Juli dieses Jahres – nun aber kommt das Aus. Der Jugend-Senioren-Sport-Kulturausschuss der Gemeinde Schwülper lehnte den Antrag ab. Dafür bahnt sich im Papenteich ein anderes Konzert an.

„Es gab einige, gewichtige Gründe, die gegen das Konzert sprachen“, sagt Talene Wiards-Reißmann (SPD), die Ausschussvorsitzende. Die Verwaltung sah Probleme im Sicherheitskonzept: „Die Nutzung des Sportplatzes für diese Veranstaltung ist über den derzeit bestehenden Pachtvertrag mit dem TSV Rothemühle nicht abgedeckt, da es sich nicht um eine sportliche Veranstaltung handelt“, hieß es in der Vorlage zur Sitzung. Zudem fehlten der Verwaltung Angaben zur Absicherung des Schießstandes, zur Wasser- und Abwasserversorgung der Sanitäranlagen, der Stromversorgung für die Bühne, der Beleuchtung, der Fluchtwege und vieles mehr.

Die Verwaltung hatte zu viele Fragezeichen

Wegen der vielen Fragezeichen lautete die Empfehlung der Verwaltung dann, der Genehmigungsanfrage des TSV nicht zuzustimmen. Wiards-Reißmann war auch der Meinung, dass der Antrag im Ausschuss „gar nicht mehr beraten“ werden müsse, weil der Verein schon vorher signalisiert habe, die Bandreservierung zu stornieren, schließlich sei die Zeit schon knapp geworden.

Das sei aber nur die halbe Wahrheit gewesen, sagt TSV-Vorsitzender Carsten Stöver auf Nachfrage. Das mit der Stornierung sei geäußert worden, um im Falle einer Ablehnung nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben – denn eigentlich wartete man schon seit einen Monat auf eine Trendmeldung seitens der Gemeinde. Bei einer Genehmigung hätte man die Verträge aber wieder erneuern können, so Stöver. „Wir hatten monatelange Vorbereitungen und bereits Zusagen von Band, Catering und Veranstaltungsmeister.“

Der Verein sei über die Kritik in der Ausschuss-Vorlage verärgert gewesen und habe vor der Sitzung noch schnell eine Stellungnahme abgegeben: „Mit der konnten wir die Kritikpunkte klar entkräften“, so Stöver, „wir konnten das so nicht stehen lassen.“ Zum Beispiel wäre die Schießanlage völlig außer Reichweite des Publikums gewesen, die Stromversorgung sei durch Aggregate von Feuerwehr oder THW geplant gewesen. „Alle Fragen hätten bereits geklärt werden können, wenn man uns nur mal gefragt hätte.“

Das Thema Konzert in Rothemühle ist nun vom Tisch

Das Thema Konzert sei nun jedoch gestorben, sagt Stöver – „bei der Reserviertheit können wir das nicht mehr durchziehen.“ Er will der Verwaltung keinen Vorwurf machen, aber er findet die Signalwirkung der Diskussion im Ausschuss verheerend. Schon dort sei die Frage aufgekommen, ob die Gemeinde nun alle Großveranstaltungen infrage stellen müsse, also zum Beispiel auch den Weihnachtsmarkt. Wohl nicht. Aber Stöver verweist auf das Schlagerkonzert, dass der Ribbesbütteler Sportverein im vergangenen Jahr in ähnlicher Größe ebenfalls auf dem Sportplatz abgehalten hatte: „Dort musste hinterher kein Grashalm gerichtet werden.“

Ein Open-Air-Konzert wird es dieses Jahr dennoch im Papenteich geben: Der Samtgemeinderat hatte just einen Tag vor dem Ausschuss in Schwülper 10.000 Euro für eine solche Veranstaltung der Jugendförderung einstimmig genehmigt. Das soll kurz vor den Sommerferien nach bewährtem Konzept erfolgen: auf dem Festplatz in Meine und alle Jugendclubs im Papenteich helfen mit ihrem Personal.

Samtgemeinde-Bürgermeisterin Ines Kielhorn: „Ich habe heute die Kooperationsvereinbarung mit dem Landkreis unterschrieben.“ Welche Bands dann auftreten sollen, stehe allerdings noch nicht fest, sagte der erste stellvertretende Bürgermeister Stefan Konrad (SPD). Zu den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen liefen gerade Umfragen.

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