Gifhorn. Dem Ehemann werde sexueller Missbrauch von Kindern in elf Fällen vorgeworfen. Der Ehefrau wird in fünf Fällen Misshandlung zur Last gelegt.

Der Prozess gegen ein Ehepaar aus Gifhorn, das nach Missbrauchsvorwürfen in einer von ihm geleiteten Wohngruppe im Januar vom Dienst suspendiert worden war, wird im September beginnen. Das Landgericht Hildesheim hat die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen und den ersten Hauptverhandlungstag auf den 12. September terminiert, sagte Gerichtssprecher Steffen Kumme am Freitag dem epd auf Anfrage. Darüber hinaus seien acht weitere Verhandlungstage angesetzt.

Vorwurf: Mehrfacher Missbrauch

Dem Ehemann werde sexueller Missbrauch von Kindern in elf Fällen vorgeworfen, sagte Kumme. In vier weiteren Fällen wirft ihm die Anklage die Misshandlung von Schutzbefohlenen vor. Der Ehefrau werde ebenfalls in fünf Fällen die Misshandlung von Schutzbefohlenen zur Last gelegt. „Da beide an einer Tat gemeinschaftlich beteiligt gewesen sein sollen, geht es im Verfahren insgesamt um 19 Fälle“, sagte Kumme.

Ehepaar sitzt seit Mitte März in U-Haft

Der gelernte Erzieher und die Sozialpädagogin betreuten in Gifhorn seit etwa 25 Jahren eine Wohngruppe für hilfebedürftige Menschen. Der Zeitraum, in dem sie ihre Taten verübt haben sollen, erstreckt sich von 1998 bis 2007. Das Ehepaar wurde Mitte März wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft genommen. epd