Braunschweig. Das Julius Kühn-Institut ruft Gartenfreunde dazu auf, ihre Pflanzen zu fotografieren. Wie dies das Überleben der Wildbiene sichert.

Gartenfreunde in Braunschweig können sich nun als Bürgerwissenschaftler an dem Projekt „Gartenfülle – ungeahnte Vielfalt im Kleingarten“ beteiligen. Die Forschenden des Julius Kühn-Instituts (JKI) wollen gemeinsam mit vielen städtischen Partnereinrichtungen im gesamten Jahresverlauf die pflanzliche Vielfalt in Braunschweigs Gärten erfassen, heißt es in einer Mitteilung des JKI. Dazu seien sie auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.

Klein- und Hausgärten würden sich durch eine hohe Vielfalt an Zier-, Nutz- und Wildpflanzen auszeichnen und seien deshalb potenzielle Hotspots für Wildbienen. „Da bei den Wildbienen viele Arten auf ganz bestimmte Pflanzen als Pollenquelle angewiesen sind, benötigen sie zum Überleben ein vielfältiges Angebot an Blütenpflanzen“, heißt es in der Mitteilung. Um das Potenzial der regionalen Gartenflächen für den Wildbienenschutz einschätzen zu können, seien möglichst genaue Kenntnisse über die vorkommenden Pflanzenarten essenziell. Hier setze das „Gartenfülle-Projekt“ an.

„Die Bürgerwissenschaftler sollen das ganze Jahr über so viele blühende Pflanzen wie möglich mit der Flora-Incognita-App fotografieren“, sagt Projektleiter Henri Greil vom JKI. „Jede Pflanze zählt. Das können Pflanzen im eigenen Garten oder auf den Gemeinschaftsflächen der Kleingartenvereine sein.“ Aber auch wildwachsende Pflanzen, die abseits der Beete wachsen, sollten laut Greil unbedingt miterfasst werden. Optimal wäre die Erfassung möglichst zum Blühbeginn.

Julius Kühn-Institut: App zur Bestimmungsaktion nötig

Personen, die sich beteiligen möchten, benötigen die App „Flora Incognita“, die anhand von Fotos Pflanzen automatisch bestimmen kann. In dieser App wurde in Kooperation mit der TU Ilmenau und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena eine Zusatzfunktion für das Projekt „Gartenfülle“ implementiert. Nachdem die App auf dem Smartphone oder Tablet installiert wurde, muss im Einstellungsmenü die Zusatzfunktionen aktiviert werden. Dazu muss der Aktivierungscode GARTENF5E eingegeben werden.

Nachdem die App die zuvor fotografierte Pflanze automatisch bestimmt hat, muss die Beobachtung lediglich dem Schlagwort „Gartenfülle“ zugeordnet und bestätigt werden. „So leistet jeder Teilnehmende mit seinen Daten einen wertvollen Beitrag für die Erforschung von Wildbienen in Braunschweig“, so das JKI. Die bei der Bestimmung generierten Daten (Datum, Standort, Pflanzenart) würden anonymisiert an die Projektverantwortlichen weitergegeben und für die Auswertung wissenschaftlicher Fragestellungen genutzt.

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