Braunschweig. Mehrere junge Männer schlugen mit Baseballschlägern, Latten und Gürteln aufeinander ein. Auch ein Polizist musste in Deckung gehen.

Zwei Gruppen junger Männer haben sich am Montagabend gegen 21.30 Uhr am Rande des Museumparks, direkt neben dem Großen Haus des Staatstheaters in Braunschweig, eine brutale Schlägerei geliefert. Zehn Personen sollen beteiligt gewesen sein und mit Baseballschlägern, Kunststoffstangen, Holzlatten und Gürteln aufeinander eingeschlagen haben. Als die Polizei eingriff und die Lage beruhigen wollte, ist einer der Beteiligten mit dem Auto auf einen Polizisten zugefahren. Nacheilende Beamte konnten zwei Personen stellen, die fußläufig in Richtung der Parkanlagen geflohen sind.

„Der Heranwachsende aus Salzgitter wollte mit dem Auto wegfahren. Als sich ihm ein Polizist in den Weg stellte, hielt er auf ihn zu. Der Beamte musste zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden“, schildert Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, den Vorfall. Der Fahrer des Pkw stellte sich zwei Stunden später bei der Polizei in Salzgitter.

Am Braunschweiger Museumpark: Augenzeuge schildert große Brutalität des Angriffs

Nun ermittelt die Polizei gegen die jungen Männer wegen Landfriedensbruchs in besonders schwerem Fall und Widerstands. Gegen den Fahrer wird gesondert wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.

Von den beteiligten zehn Personen konnten nicht von allen die Personalien festgestellt werden, da einige unerkannt flüchteten und nicht alle von der Polizei gestellt werden konnten. Der Fahrer, der wie mehrere der Männer in Salzgitter lebt, flüchtete ebenfalls, stellte sich aber noch am selben Abend der dortigen Polizei. Anschließend erlitt er laut eines Sprechers der Polizeiinspektion Braunschweig einen Schwächeanfall und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Salzgitteraner hatte bei der Schlägerei ein dickes Auge davongetragen, zwei andere Personen wurden leicht verletzt.

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Fast ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist, denn laut einem Augenzeugen, der zur Tatzeit in einem Bus an der nahe gelegenen Haltestelle saß und sich später an unsere Redaktion wandte, sollen die jungen Männer mit großer Brutalität aufeinander eingeschlagen haben. Ein Gewaltexzess auf offener Straße in Braunschweig – zum Glück die Ausnahme. „Die Busfahrerin hat gleich gesagt: Niemand steigt jetzt aus!“, berichtet der Mann. Keiner der Insassen sollte sich selbst in Gefahr bringen. Dann sei auch schon die Polizei mit mehreren Streifenwagen vorgefahren. Am Ort der Auseinandersetzung wurden diverse Bewaffnungen, wie ein Baseballschläger, Kunststoffstangen, Holzlatten und Gürtel, aufgefunden und sichergestellt.

„Alle festgestellten Beteiligten sind polizeilich bekannt und bereits in jüngster Vergangenheit wegen ähnlich gelagerter Taten, auch in Braunschweig, auffällig gewesen“, so Polizeisprecher Lars Dehnert auf Nachfrage. Ein Zusammenhang mit den gewalttätigen Auseinandersetzungen rund um das Shloss im vergangenen Jahr könne „nicht in Gänze hergestellt werden“. Der Hintergrund der Streitigkeit ist bislang nicht bekannt. Bei den Beteiligten handelte es sich überwiegend um Heranwachsende aus dem Bereich Salzgitter, die in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten sind.

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