Braunschweig. Eine Braunschweigerin ist Opfer eines Trickbetruges geworden. Die unbekannten Täter gaben an, dass ihre Schwester ein Verkehrsunfall gehabt habe.

Am Wochenende ist eine 63-jährige Braunschweigerin Opfer eines Trickbetruges geworden. Das berichtet die Polizei Braunschweig.

Bereits am Donnerstagabend erhielt die 63-Jährige gegen 22 Uhr einen Anruf, bei dem sich eine weinerliche Stimme meldete, die schlecht zu verstehen war. Das Gespräch wurde dann durch eine vermeintliche Justizbeamtin übernommen, die erklärte, dass ihre Schwester einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Mann getötet wurde. Die Schwester befände sich nun in Untersuchungshaft. Nur gegen Zahlung einer Kaution könne ihre Schwester aus der Haft entlassen werden.

Die Braunschweigerin zahlt die geforderte Kaution

Die Braunschweigerin gab daraufhin an, die Kaution zahlen zu wollen. Nach Vereinbarung mit der „Justizbeamtin“, könne sie einen ersten Teil der Kaution einer Mitarbeiterin übergeben, die zu ihrer Wohnung kommen würde. Noch am späten Abend erschien dann eine ihr unbekannte Frau, der sie einen Teil der geforderten Kaution übergab.

Am nächsten Tag wurde sie telefonisch von einem angeblichen Staatsanwalt kontaktiert. Mit diesem wurde vereinbart, dass die Einzahlung der restlichen Summe beim Amtsgericht erfolgen solle. Nach Abhebung der Restsumme bei ihrer Bank fuhr sie mit dem Geld zum Amtsgericht. Durch die vermeintlichen Mandatsträger, zu denen nahezu stetiger telefonischer Kontakt bestand, wurde unter einem Vorwand ergänzt, dass das restliche Geld an einen Mitarbeiter übergeben werden soll, der gleich zu ihr käme. Vor Ort erschien daraufhin ein Mann, dem sie die Restkaution übergab.

Die 63-Jährige bemerkt den Betrugsfall im Nachhinein

Am Sonnabend hatte sie dann Kontakt zu ihrer Schwester, die angab, dass sie keinen Verkehrsunfall hatte. Erst jetzt bemerkte die 63-Jährige, dass sie Opfer eines Betruges geworden ist und meldete den Vorfall der Polizei. In Summe erbeuteten die unbekannten Täter Bargeld und Wertgegenstände im unteren sechsstelligen Bereich. Die Kriminalpolizei eröffnete ein Strafverfahren wegen Betruges. Die Ermittlungen dauern an.