Braunschweig. Mit dem CSD-Wochenende findet das diesjährige Sommerlochfestival seinen Höhepukt. FAQ mit allen Infos.

„Bunt gegen Gewalt – angstfrei leben“ – So lautet das Motto des 28. Sommerlochfestivals in Braunschweig. Seit knapp zwei Wochen feiert Braunschweigs queere Gemeinschaft in diesem Rahmen Vielfalt und Liebe. Den Abschluss des Festivals bietet nun das Christopher Street Day-Wochenende (CSD) mitsamt einer Demonstration und einem Straßenfest. Die wichtigsten Infos gibt es hier im Überblick.

Was ist der CSD und das Sommerloch-Festival?

Das Sommerlochfestival findet jährlich statt. Zum Programm gehören außer der CSD-Demonstration und dem Straßenfest auf dem Schlossplatz an diesem Wochenende. Der CSD findet in Braunschweig traditionell als zweitägiger Abschluss des Sommerlochfestivals statt. In diesem Jahr startet das CSD-Wochenende am Freitag, 11. August, 18 Uhr, mit einer Auftaktkundgebung auf dem Schlossplatz. Bis Samstagabend folgen unter anderem ein Bühnenprogramm, die Pride-Demonstration, eine Abschlusskundgebung und die Pride-Night-Abschlussparty.

Er ist Teil eines zweiwöchigen Rahmenprogramms mit einer Vielzahl an politischen, informativen und kulturellen Veranstaltungen. Damit ist das Sommerlochfestival das größte LGBTQIA+-Event zwischen Hamburg, Berlin und Köln. Die Abkürzung steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell und mehr. Der Begriff steht demnach als Sammelbegriff für ein Spektrum von Menschen, die entweder nicht heterosexuell oder sich nicht dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Menschen, die sich dem LGBTQIA+-Spektrum zugehörig fühlen, sollen durch den CSD und das Sommerloch-Festival gestärkt werden. Außerdem will das Sommerloch ihnen eine bessere Integration, sowie eine politische Gleichstellung und Akzeptanz ermöglichen. Organisiert wird das Festival wie immer vom Verein für sexuelle Emanzipation (VSE). Schirmherrin ist in diesem Jahr Julia Retzlaff (SPD).

Was steht auf dem Programm?

Nach der Auftaktkundgebung am Freitag auf dem Schlossplatz spielt ab 19.15 Uhr die queer-feministische Hip-Hop-Künstler:in Lila Sovia auf der Bühne auf dem Schlossplatz. Anschließend steht ab 20 Uhr das Duo Heger und Maurischat auf der Bühne, bevor die Indie-/Synth-Pop-Band The Planetoids den Abend ab 21 Uhr mit ihrer Musik ausklingen lässt.

Am Samstag startet das Programm mit der Demonstration, die um 13 Uhr auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz hinter dem Schloss beginnt. Das Bühnen-Programm im Überblick

  • 15 Uhr: Abschlusskundgebung
  • 16 Uhr: Soul of Braunschweig (Funk/Soul)
  • 17 Uhr: Queermonics (Chor)
  • 18 Uhr: Flexi Twixx (Drag-Show)
  • 18.30 Uhr: Bitch is Back (Elton-John-Tribute)
  • 19.15 Uhr: New Soul Generation
  • 20.15 Uhr: Ikenna Amaechi (Whitney Houston-Live-Act)
  • 21 Uhr: MKSM (Singer-Songwriter, Geige)

Moderiert wird dieses an beiden Tagen vom Duo Heger und Maurischat. Ab 22 Uhr geht es dann im Jolly Time in der Broitzemerstraße 220 weiter. Dort findet die Pride Night, die CSD-Abschlussparty, statt.

Wie verläuft die Route der Demo?

Die Demo durch die Braunschweiger Innenstadt startet am Samstag um 13 Uhr auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz hinter dem Schloss. Pünktlich zum Beginn des Bühnenprogramms soll sie nach Angaben des Veranstalters um 15 Uhr auf dem Schlossplatz enden. Der genaue Verlauf der Demonstrationsstrecke ist auf der anbei abgebildeten Karte eingezeichnet.

Die wichtigsten Schauplätze des diesjährigen CSD in Braunschweig.
Die wichtigsten Schauplätze des diesjährigen CSD in Braunschweig. © Jürgen Runo | Jürgen Runo


Gibt es Sperrungen wegen des CSD-Umzugs?

Wie Dirk Oppermann von der Polizei mitteilt, haben Autofahrer während der Demonstration in der Innenstadt mit Verzögerungen zu rechnen. Für die Demonstration werden die Beamten die auf unserer Karte anbei verzeichneten Straßenzüge zeitweise sperren. Allerdings würden die einzelnen Abschnitte direkt wieder freigegeben, sobald die Demonstranten sie hinter sich gelassen hätten. Genaue Angaben dazu, wann welcher Abschnitt betroffen sein wird, kann die Polizei im Voraus nicht machen.

Wo kann ich für den CSD am besten parken?

Die Parkhäuser und Parkplätze in der Braunschweiger Innenstadt sind am Donnerstag größtenteils wie gewohnt erreichbar. Besonders nahe zum Schlossplatz, wo die Kundgebungen und das Bühnenprogramm stattfinden sowie zum Herzogin-Anna-Amalia-Platz, wo die Demo startet, sind das Parkhaus in den Schloss-Arkaden und die Tiefgarage Magni.

Wie kann ich mit dem ÖPNV anreisen?

Menschen, die mit dem ÖPNV zum CSD anreisen wollen, können über die Fahrplanauskunft auf www.bsvg.net oder in der App „Meine BSVG“ nach den für sie passenden Verbindungen suchen. Besonders nahe am Veranstaltungsort liegen die Haltestellen „Schloss“, „Rathaus“ und „Georg-Eckert-Straße“.

Außerdem teilt die BSVG mit, dass es während des Sommerlochfestivals im Innenstadtbereich rund um die Parade zu Einschränkungen kommen könne. Die betroffenen Buslinien werden nach Möglichkeit die jeweiligen Bereiche umfahren, bei Stadtbahnen sei dies nicht möglich. Daher werde es während der Parade teilweise zu verlängerten Fahrzeiten kommen. In den vergangenen Jahren kam es demnach zu Fahrzeitverlängerung von bis zu 30 Minuten. Sobald die entsprechenden Streckenteile wieder frei sind, werde auch der reguläre Betrieb wieder aufgenommen.

Sommerlochfestival oder Pride-Demo – Was gab es zuerst?

Das Sommerlochfestival in Braunschweig fand erstmals im Jahr 1996 als eintägiges Straßenfest auf dem Platz „An der Martinikirche“ statt. 1999 riefen Aktivisten die erste CSD-Demo ins Leben, die durch Braunschweigs Innenstadt zog. Das zweiwöchige Rahmenprogramm rund um das CSD-Wochenende, wie es bis heute besteht, gibt es seit 2004.

Mit seinem Namen erinnert das CSD-Wochenende an die Stonewall-Unruhen in New York City – eine Reihe von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen LGBT-Personen und Polizeibeamten im Jahr 1969. Auslöser für diese war eine Razzia der Polizei im Stonewall Inn in der Christopher Street, einem Lokal, das vor allem von schwulen sowie transgeschlechtlichen Menschen besucht wird. Die Unruhen gelten weltweit als Umbruch im Kampf der LGBT-Community für ihre Gleichbehandlung und werden als Grundstein für die weltweit stattfindenden Pride-Paraden.