Braunschweig. Nach dem Waldbrand am Brocken stellt sich die Frage, wie Niedersachsen gegen Flächenbrände gerüstet ist. Das Ministerium gibt nun Antworten.

Nach dem jüngsten Waldbrand am Brocken im Harz ist erneut eine Diskussion darüber entbrannt, ob Deutschland ausreichend gegen solche Flächenbrände gerüstet ist. Das Land Niedersachsen hatte bereits nach den verheerenden Bränden am Brocken im September vorigen Jahres Lehren gezogen und sich für eine Stationierung von Löschflugzeugen stark gemacht: Ab dem 15. Juni werden nun zwei Maschinen zur Brandbekämpfung einsatzbereit zur Verfügung stehen. Das Datum bestätigte das niedersächsische Innenministerium am Montag auf Anfrage. Die Flugzeuge des Typs AT 802 sollen am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg stationiert werden.

Klarheit gibt es jetzt auch darüber, welche Firma die Flieger vor Ort betreiben wird: Es handele sich um die „Titan firefighting company sl“ mit Sitz in Spanien, erklärte eine Sprecherin des Innenministeriums. Das Unternehmen betreibt eine Flugzeugflotte, die europaweit im Einsatz ist und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung bei der Brandbekämpfung. „Die Firma wird mit einer Crew von mindestens vier Piloten und vier Mechanikern vor Ort verfügbar sein.“

Die Flugzeuge können im Bedarfsfall deutschland-, aber auch europaweit eingesetzt werden

Die Ausschreibung für die Dienstleistung erfolgte europaweit. Die Maschinen können jeweils mit etwa 3000 Litern Löschwasser befüllt werden. Laut Innenministerin Daniela Behrens (SPD könnten sie auch, das sieht zumindest das Programm „rescEU“ vor, im Bedarfsfall deutschland-, aber auch europaweit eingesetzt werden. In einem Interview mit unserer Zeitung hatte sie die Gesamtkosten der Anmietung der Flugzeuge für das laufende Jahr auf etwa 2,4 Millionen Euro beziffert. Davon übernimmt die EU 75 Prozent. Den Rest teilen sich demnach Land und Bund. Die Dienstleistungskosten belaufen sich insgesamt auf rund 1,9 Millionen Euro.

„Die effektive Prävention und Bekämpfung von Waldbränden wird allein aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels immer wichtiger werden – in Niedersachsen, in Deutschland und in ganz Europa“, hatte Behrens erklärt. Bis zum verheerenden Waldbrand im vorigen September am Brocken, bei dem 160 Hektar in Flammen standen, wurden zur Bekämpfung von Vegetationsbränden in Deutschland Hubschrauber eingesetzt. Beim Brocken-Brand musste eine italienische Fliegerstaffel die deutschen Einsatzkräfte zusätzlich vor Ort unterstützen. Eine Woche lang waren 1800 Einsatzkräfte sowie elf Hubschrauber und zwei Löschflugzeuge im Dauereinsatz.

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