Hannover. Ministerin Behrens nahm in Brüssel die Förderbescheide entgegen. Die Maschinen werden zur Waldbrandbekämpfung in Braunschweig stationiert.

Nachdem Ende April mit dem Votum für den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg die Standortfrage geklärt worden war, ist am Dienstag ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Inbetriebnahme der landeseigenen Löschflugzeuge gegangen worden. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) nahm in Brüssel die EU-Förderbescheide entgegen. Damit steht die Finanzierung des Projektes auf sicheren Füßen, denn die EU übernimmt den Großteil der Kosten.

Waldbrandbekämpfung als solidarischer Akt

Behrens erklärte laut einer Pressemitteilung, sie sei erfreut, dass die Flugzeuge in der Stadt Braunschweig stationiert würden. Im vergangenen Jahr habe man beim Brand im Harz gesehen, welche Gefahren von zerstörerischen Vegetationsbränden ausgingen. Die Ministerin geht davon aus, dass die Auswirkungen des Klimawandels diese Lagen in Zukunft wahrscheinlicher machen. „Die effektive Prävention und Bekämpfung von Waldbränden wird allein aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels immer wichtiger werden – in Niedersachsen, in Deutschland und in ganz Europa. Und ich bin davon überzeugt, dass das, wie in vielen anderen Bereichen auch, am besten funktionieren kann, wenn wir als Europäer solidarisch und gemeinsam handeln. Diese Löschflugzeuge werden dazu einen ganz wichtigen Beitrag leisten“, sagte sie.

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In einem Interview mit unserer Zeitung hatte die Ministerin die Gesamtkosten der Anmietung der Flugzeuge für das laufende Jahr auf etwa 2,4 Millionen Euro beziffert. Davon übernimmt die EU 75 Prozent. Den Rest teilen sich demnach Land und Bund. In der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung ist von Dienstleistungskosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro die Rede.

Wer betreibt die Löschflugzeuge am Standort Braunschweig?

Am Standort Braunschweig sollen zwei Maschinen des Typs AT 802 ab Mitte Juni stationiert werden. Das ist der Plan. Die Maschinen können jeweils mit etwa 3000 Litern Löschwasser befüllt werden. Laut Behrens könnten sie auch, das sieht zumindest das Programm „rescEU“ vor, im Bedarfsfall deutschland- aber auch europaweit eingesetzt werden.

Waldbrände warten nicht

Neben der Hauptbasis Braunschweig werden auch noch weitere Standorte in Niedersachsen gesucht, an denen die Löschflieger im Einsatzfall zwischenlanden und aufgetankt werden können. Hier sei man mit dem Flugplatz Leer-Papenburg sowie mit der Bundeswehr über eine entsprechende Nutzung des Fliegerhorst Faßberg im Austausch, hieß es aus dem Ministerium.

Welche Firma die Flieger vor Ort betreiben wird, darüber gibt es weiter keine Klarheit. Nach Informationen unserer Zeitung könnten deutsche Firmen bei der Vergabe leer ausgehen, die Ausschreibung erfolgte europaweit.

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