Braunschweig. Der Eichenprozessionsspinner tritt wieder vermehrt auf. Das ist jetzt zu tun.

Aufgrund des kühlen Frühjahrs mit vergleichsweise niedrigen Nachttemperaturen hatte sich zwar das diesjährige Auftreten des Eichenprozessionsspinners um einige Wochen verzögert. Bis Ende Juli, Anfang August ist nun jedoch wieder mit vermehrtem Vorkommen der Raupen dieses Nachtfalters zu rechnen.

Bei Hautkontakt treten allergische Reaktionen, juckende, entzündliche Hautausschläge, Rötungen, Quaddeln und Bläschen auf

Dies teilt die Stadt Braunschweig mit und informiert: Die überwiegend nachtaktiven Raupen halten sich tagsüber in Gespinstnestern an den Stämmen ausschließlich von Eichen auf und wandern in der Dämmerung in langen Reihen zum Fressen in die Baumkronen. Ab dem dritten Larvenstadium, das in diesen Tagen eintritt, entwickeln die schwarzgrau-bräunlichen Raupen kleinste Brennhaare, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Die Brennhaare, die das Gift Thaumetopoein enthalten, können leicht abbrechen und werden mit dem Wind fortgeweht.

Die Stadtverwaltung warnt in ihrer Information: Bei Hautkontakt treten allergische Reaktionen, juckende, entzündliche Hautausschläge, Rötungen, Quaddeln und Bläschen auf. Bei Augenkontakt sind Entzündungen der Augenbindehaut möglich. Werden die Haare eingeatmet, kann es zu Reizungen im Rachen, Halsschmerzen, Hustenreiz und in seltenen Fällen auch zu Asthmaanfällen kommen.

Der Eichenprozessionsspinner ist stadtweit verbreitet. Schwerpunkte des Befalls lagen in den letzten Jahren im Westpark, Prinz-Albrecht-Park, Kralenriede, Heidbergpark und im Naturschutzgebiet Riddagshausen.

In Bereichen von Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Altenheimen und mehr lässt die Stadtverwaltung aufgefundene Raupennester möglichst innerhalb von 24 Stunden entfernen, in Wohngebieten ist die Entfernung der Nester innerhalb von 48 Stunden vorgesehen.

Die Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, entsprechende Hinweise an das Bürgertelefon der Stadt Braunschweig unter 0531-470-1 oder 0531-115 oder per Mail an zu richten.

Wichtig zu wissen: Der Eichenprozessionsspinner befällt ausschließlich Eichen

Achtung: Oft werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners mit denen der harmlosen Gespinstmotte verwechselt. Letztere bauen jedoch keine einzelnen Nester, sondern weben die gesamte Pflanze ein. Entscheidendes Kriterium für den Verdachtsfall ist die Baumart, da der Eichenprozessionsspinner ausschließlich Eichen befällt – und keine anderen Gehölze nutzt.

In nicht besiedelten Bereichen und entlang von Rad- und Wanderwegen ohne unmittelbar angrenzende Wohnbebauung kann die Stadtverwaltung – über die Aufstellung von Hinweisschildern oder gezogene Absperrungen hinaus - keine umfassende Bekämpfung der Raupen gewährleisten. Daher sollten mit Trassierband abgesperrte Bereiche nicht betreten, Hinweisschilder beachtet und Nester oder Raupen nicht berührt werden.

Auch verlassene Nester sind durch die darin befindlichen Häutungsreste noch gesundheitsgefährdend. Die Stadtverwaltung appelliert an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger gegenüber diesem wiederkehrend auftretenden Naturphänomen.