Braunschweig. Beim Grillen Alufolie auf den Rost legen? Das ist unter Profis verpönt – und meist auch unnötig. Koch-Coach Torsten Kluske zeigt, wie es anders geht.

Wenn Ihnen Jehova begegnet, dann sind Sie entweder im Himmel oder in Deutschlands größtem Grillforum gelandet. In letzterem taucht zumindest der Begriff auf, denn dort werden Sie Sätze lesen, wie: „Das Fleisch musst du nicht in Jehova einwickeln.“

Um das zu verstehen, muss man den Film „Life of Brian“ von Monty Python gesehen haben und zuvor geschichtlich etwas ausholen:

Das Wort „Jehova“ entstand aus einer falschen Übersetzung des jüdischen Gottesnamens JHVH. Der Name war so heilig, dass er nicht ausgesprochen werden durfte, was im Deutschen ob fehlender Vokale sowieso ein schwieriges Unterfangen darstellt. Wer trotz dieser Schwierigkeiten die richtige Betonung des Wortes herausfände, so glaubte man, würde damit das Ende der Welt herbeiführen.

Die falsche Übersetzung kam angeblich dadurch zustande, dass christliche Theologen die Vokale des Wortes „Adonai“, welches im Gebet anstelle des verbotenen „JHVH“ verwendet wurde, genau dort einsetzten: „Das kann ja sonst keiner aussprechen“, mag sich der ein oder andere Unwissende gedacht haben. Aus dem so konstruierten „Jahovai“ wurde schließlich in der Aussprache „Jehova“.

In der Filmkomödie über das Leben des Brian wiederum soll ein älterer Mann gesteinigt werden. Auch er hatte das Unsagbare ausgesprochen. Womit wir schließlich im Grillforum angekommen sind: Es entstehen Wendungen wie die eingangs erwähnte, denn es ist absolut verpönt, Alufolie zu verwenden oder auch nur auszusprechen, unter anderem weil sie angeblich gesundheitsschädigend sein soll.

In jedem Fall ist ihr Einsatz meist unnötig: Beispielsweise bei den beliebten Schafskäsepäckchen, die alternativ zum Fleischigen gern auf dem Grill landen. Garen und servieren Sie das Gericht doch einfach in einer feuerfesten Auflaufform:

Für 2 Portionen benötigen Sie

200 g Feta — 2 Frühlingszwiebeln — 6 Cherry-Tomaten — 8 kleine Peperoni im Glas — 50 ml Olivenöl — Saft einer halben Zitrone — Salz, Zucker und Pfeffer zum Abschmecken

Den Feta in eine Auflaufform legen. Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden, Tomaten halbieren und beides zusammen mit den Peperoni in der Form verteilen. Olivenöl und den Saft der halben Zitrone darüber gießen und mit Salz, Zucker und Pfeffer würzen.

Den Grill oder Backofen (Umluft) auf 200 Grad vorheizen und den Feta ca. 20 Minuten garen.

Sogenanntes Metzger-Papier oder auch eine ausgelesene Braunschweiger Zeitung sind in vielen Fällen sinnvoller als der Einsatz von Jehova. Vielleicht erinnern Sie sich noch, dass einst frische Fische zum Transport darin eingewickelt wurden. Und auch in der amerikanischen BBQ-Szene wickelt man langsam gegartes Fleisch zum Nachgaren dick in Papier ein. Denn im Gegensatz zum gut leitenden Metall erfüllt der Zellstoff viel eher den oft gewünschten Effekt: Er isoliert und hält das Fleisch längere Zeit warm.