Braunschweig. Neben dem ÖPNV streiken auch Kliniken und Kitas in der Region Braunschweig-Wolfsburg. In Braunschweig geht es bereits am Dienstag los.

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gewinnen noch einmal an Schärfe. Und besonders hart trifft es Braunschweig. Verdi ruft hier gleich zu einem zweitägigen Warnstreik auf. Busse und Straßenbahnen fahren am Dienstag in Braunschweig – abgesehen von wenigen Schulbussen – zum Beispiel nicht.

Es kommt auch zu Schließungen bei städtischen Dienststellen, zu Einschränkungen bei den Kitas und bei der Müllabfuhr und in vielen anderen Bereichen, kündigte Sebastian Wertmüller, der Verdi-Chef für unsere Region, an.

Mittwoch streikt der öffentliche Dienst in der Region Braunschweig-Wolfsburg

Am Mittwoch wird der Streik die ganze Region Braunschweig-Wolfsburg treffen. Aufgerufen sind alle Teile des öffentlichen Dienstes: zum Beispiel Müllabfuhr, Kitas, Verwaltung, Jobcenter, Agentur für Arbeit, Sparkassen, die Kliniken in Braunschweig und Wolfsburg, Busse und Bahnen in Braunschweig, Wolfsburg, Goslar und Göttingen. Die Streikenden fahren dann mit 60 Bussen zur großen Streikkundgebung nach Hannover. Sie starten unter anderem in Braunschweig, Goslar, Gifhorn, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg, Osterode und Göttingen.

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Wertmüller kündigte an: „Das Ziel ist nicht, die Bürgerinnen und Bürger zu treffen. Vermeiden lassen sich die Auswirkungen des Warnstreiks aber nicht.“ Er bezeichnete das Angebot der Arbeitgeberseite als „Frechheit“.

In den Verhandlungen für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst fordern Verdi und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Ein Angebot der Arbeitgeber hatten die Gewerkschaften zurückgewiesen. Es umfasst eine Entgelterhöhung von fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Michael Bosse-Arbogast, Hauptgeschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbands Niedersachsen, sagte zum eigenen Angebot: „Jetzt liegt der Ball wieder bei den Gewerkschaften.“ Er machte klar: „Wir sind nicht zu weiteren Zugeständnissen bereit.“ Die von den Gewerkschaften geforderte Erhöhung über 500 Euro nannte er gar „völlig ausgeschlossen“.

Auch die Ärzte im Braunschweiger Land streiken

Malte Diehl vom Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen sagte: „Wir sind als Fahrgäste unbeteiligt, der Streik wird aber zu großen Teilen auf unserem Rücken ausgetragen.“ Grundsätzlich habe er aber Verständnis: „Ein Busfahrergehalt reicht hinten und vorne nicht.“

Parallel hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund zum Warnstreik aufgerufen. Am Dienstag streiken Ärzte in Kliniken in Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen, Bad Harzburg, Goslar, Gifhorn, Salzgitter, Peine und Wolfenbüttel. Auch hier geht es um mehr Geld. Ein Angebot der Arbeitgeber liegt noch nicht vor.