Ich habe eine Entscheidung getroffen, die die nächsten Wochen Zucker-Fasten verändern wird. Alle Details im Artikel.


Ich habe meinen Vorsatz, 40 Tage lang auf freien Zucker zu verzichten, gebrochen. Und ja, ich rede jetzt nicht von einem wilden Traum, den ich hatte. Diesmal ist es ernst.

Der Verzicht auf Schokolade, Soßen, Fertiggerichte – Kein Problem. Aber es gibt eine Sache, mit der ich einfach nicht zurechtkomme. Und das ist mein nicht mehr existierendes Sozialleben.

Normalerweise treffe ich mich mindestens einmal in der Woche mit meinen Freunden oder meiner Familie zum Essen. Für mich ist das „Wohlfühlzeit“. Zeit, in der ich mich entspannen kann, in der ich mich um nichts kümmern muss. Einfach hinsetzen, zurücklehnen, ein leckeres Essen und miteinander reden. Das ist meine Art, runterzukommen.

Zuletzt habe ich mich von diesen Treffen distanziert. Weder ich noch die Bedienung weiß, ob Zucker in der Currysoße oder in dem Teig der Pizza ist. Klar gibt es alternative Unternehmungen, die ich mit Freunden oder Familie machen kann. Aber die Arbeitszeiten lassen es einfach oft nicht anders zu, als sich nach dem Feierabend zu treffen.

Ich desozialisiere

Und apropos Arbeit – das ist auch so eine Sache. Ich bin erst seit Februar in der Redaktion in Braunschweig. Jeden Mittwoch verbringen meine Volo-Kollegen zusammen die Mittagspause. Ein Ritual, sich auszutauschen und auch über die Arbeit hinaus Verbindungen zu knüpfen. Aktuell nehme ich daran nicht teil. Während die anderen ein paar hundert Meter weiter bei der türkischen Bäckerei sitzen und Linsensuppe essen, bin ich allein in der Betriebsküche, esse meinen Salat und starre auf mein Handy.

Ich fühle mich extrem eingeschränkt und desozialisiert. Ständig höre ich mich sagen: „Ich kann nicht mitkommen.“ Das bin nicht ich. So will ich nicht sein und so sollen mich auch die anderen nicht wahrnehmen. Ich hätte nie gedacht, dass der Zuckerentzug so einen großen Einfluss auf mein Privatleben hat.

Neue Spielregeln

Daher, seit dieser Woche nun folgende Regeln: Mittwochs oder dann, wenn ich auswärts zum Essen verabredet bin, esse ich, was ich möchte. Keine Desserts, keine süßen Getränke aber eine vollwertige, herzhafte Mahlzeit. Zu Hause gelten die üblichen Anti-Zucker-Regeln.

Ich gehe jetzt und esse mit meinen Kollegen eine Linsensuppe. Ciao.

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